Stadtrat sagt, wo er hin will

Der Stadtrat will dank den im Legislaturprogramm definierten Zielen transparenter sein. Im Herbst diskutiert der Einwohnerrat die Finanzplanung.
Der Stadtrat will den Investitionsstau abbauen und konzentriert an der Umsetzung von zahlreichen Projekten arbeiten. (Bild: sha)

Über ein halbes Jahr ist der neu zusammengesetzte Brugger Stadtrat im Amt. Zeit genug für seine Mitglieder, um sich in ihre zum Teil neuen Ressorts einzuleben und einzufinden, sagte Stadtammann Barbara Horlacher in einer Presskonferenz kurz vor den Sommerferien. Sie präsentierte das Legislaturprogramm 2022–2025, das parallel zum Investitions- und Finanzplan erarbeitet wurde. «Wir haben festgelegt, was wir in dieser Zeit vorhaben und welche Ziele wir verfolgen», erklärte Horlacher. Rechtzeitig vor den richtungsweisenden Sitzungen des Einwohnerrats im Oktober sei man nun parat für die politische Diskussion. Der Einwohnerrat bestimme im Rahmen des Finanzplans, ob die Schwerpunkte des Stadtrats am richtigen Ort liegen.  

Verwaltung weiterentwickeln
Der erste Leitsatz lautet, die Verwaltung so weiterzuentwickeln, dass sie sich schnell an neue Herausforderungen anpassen sowie effiziente Dienstleistungen für die Bevölkerung erbringen kann. Die Digitalisierung in der Verwaltung soll vorangetrieben werden, und man will die kommunalen Rechtsgrundlagen überprüfen und – wo nötig – anpassen. 

Sieben räumliche Entwicklungsziele werden unter Berücksichtigung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen vorangetrieben. Dazu zählen die Prüfung des Zusammenschlusses mit Villnachern sowie  die Gebietsentwicklung Stadtraum Bahnhof Brugg Windisch, die bis zur Testplanung vorangetrieben werden soll. Das Gesamtverkehrskonzept Brugg Windisch soll genutzt werden, um im Gebiet Aufeld-Aegerten die Bedürfnisse von Siedlungsentwicklung, Landschaft und Verkehr aufeinander abzustimmen. Weitere Ziele sind: die ganzheitliche Entwicklung des Gebiets Wildischachen, die Umsetzung des Altstadt-Entwicklungsleitbilds mit Weiterführung des runden Tisches sowie die Entwicklung eines lebendigen neuen Quartierzentrums im Gebiet Weiermatt. Ebenso will der Stadtrat den Prozess zur Gebietsentwicklung Annerstrasse/Schulthess-Allee neu aufnehmen. Im Rahmen ökologischer Ziele will die Exekutive der Energiestadt Brugg Klimaschutzprojekte realisieren und den Energieverbrauch reduzieren. 

Im Bereich Infrastruktur verfolgt man die Aufwertung von Bahnhof- und Neumarktplatz sowie Massnahmen im Bereich Sportanlagen, Kommunaler Gesamtplan Verkehr (KGV) sowie Generelle Entwässerungsplanung (GEP). Die Stadt will ihren Mitarbeitenden zeitgemässe Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, und die Bürger sollen hindernisfreien Zugang zur Verwaltung erhalten. 

Der Bildungsstandort soll gestärkt werden, wozu die Schaffung genügenden, modernen Schulraums zählt. Das Schulhaus Umiken soll umgebaut und erweitert werden. Der Stadtrat will sich aktiv für die Ansiedlung der neuen Mittelschule in Brugg Windisch engagieren. Zudem geplant ist die Einführung einer öffentlichen Tagesschule. Im Bereich Soziales und Kultur will sich der Stadtrat verstärkt um die Bedürfnisse verschiedener sozialer Gruppen kümmern, die Schulsozialarbeit an heutige Bedüfnisse anpassen. Weiter steht auf der Agenda des Stadtrats die Erarbeitung einer Zukunftsstrategie für den Betrieb «Zimmermannhaus Kunst und Musik», die Erstellung eines Kulturkonzepts sowie auch eines Sportförderungskonzepts. 

Ebenfalls ein Ziel des Stadtrats ist die Beibehaltung eines Nettovermögens von mindestens 50 Mio. Franken – heute beträgt es 120 Mio. Franken.