Ein Fest für das Zusammensein

Fünfzig Jahre lang mussten sich Birr und Lupfig gedulden. Vergangenes Wochenende war es so weit, und das EigeFäscht unter dem Titel «Wir feiern. Gemeinsam» startete.
Am Samstagnachmittag fand der Festakt statt, und die Geschichte des Eigenamts und die Gemeinsamkeiten wurden hervorgehoben. (Bild: sha)

Punkt 18 Uhr am Freitagabend wurde das Festgelände gestürmt, das sich grenzübergreifend zwischen den beiden Schulanlagen auf der Langgasse und der Nidermattstrasse erstreckte. Am Samstag wurde das EigeFäscht mit einem Festakt gewürdigt. Moderiert von André Keller, stellte sich das OK unter den Co-Präsidenten Andreas Bender aus Birr und Ivano Colomberotto aus Lupfig vor. Sie und ihre Mitstreiter im OK bildeten ein Dreamteam. Sie könnten sich auch vorstellen, bei einem Folgeanlass in fünf oder maximal zehn Jahren erneut mitzuwirken, «wenn auch unsere Frauen wieder mitmachen», wie sie schmunzelnd erklärten. Und wer weiss, vielleicht gibt es beim nächsten Fest ja gar keine Gemeindegrenzen mehr, wird doch aktuell ein Zusammenschluss im Birrfeld diskutiert. Gerne ins Eigenamt reiste auch Regierungsrat Dieter Egli. Der Windischer erinnerte an die Habsburger, wie sie ihre Spuren mit dem Brötliexamen hinterliessen und dem Eigenamt seinen Namen gaben. Egli betonte, dass Birr und Lupfig etwas Besonderes seien. «Ihr wart dem Rest der Schweiz oft eine Nasenlänge voraus!» Dass man «fremde Fötzel» wie Johann Heinrich Pestalozzi willkommen hiess und auch der Firma Brown Boveri Gastrecht gewährte, sei nicht selbstverständlich. Dies führte zu wirtschaftlichem Erfolg und zum Bau der Wyden-Siedlung. «Plötzlich war die Hälfte der Schulkinder fremdsprachig», so Egli. «Ich bin stolz auf euch und euer friedliches Zusammenleben mit Menschen aus siebzig Nationen. Tragt diesem Gemeinschaftsgefühl Sorge», sagte Egli unter Applaus.

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Die aufgestellte «Efents-4Fiends»-Crew der Long Beach Bar. (Bild: zVg | Ramona Welti)

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Sara und Josselin: Lose gingen weg wie warme Weggli. (Bild: sha)

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Die sechs Säulirennen mit den tierischen «Athleten» vom Scherzer Bronnehof lockten viel Publikum an. (Bild: zVg | Ramona Welti)

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Der Lunapark bot vor allem für die Kleinsten etwas. (Bild: zVg | Ramona Welti)

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Sie sorgten für Sicherheit am friedlichen Fest. (Bild: zVg | Ramona Welti)

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Das Zürcher Filmorchester bildete den würdigen EigeFäscht-Schlusspunkt am Sonntagabend. (Bild: zVg | Ramona Welti)

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Lupfigs Gemeindeammann Richard Plüss richtete seinen Blick in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft. «Mit 8000 Einwohnern sind wir eine ganz starke Agglomeration mitten im Kanton.» Plüss wie sein Amtskollege René Grütter aus Birr betonte die Gemeinsamkeiten. «Die Zukunft beginnt jetzt. Nehmen wir uns Zeit, um die Vielfalt an unserem wunderbaren Fest zu geniessen», so Grütter. Dies liessen sich die Festbesucher nicht zweimal sagen, und die Festmeile war von Freitag- bis Sonntagabend – abgesehen von Regenphasen – durchgehend gut besucht. Die Beizli mit kulinarischen Spezialitäten aus vielen Kulturen und die Attraktionen waren beliebt. Das OK zieht eine positive Bilanz: «Wir haben unser anvisiertes Ziel von 8000 Besuchern übertroffen», so André Keller. Das Wichtigste sei aber, dass eine gute und friedliche Stimmung dominierte und es so gut wie keine Zwischenfälle gab. Als kleinen Wermutstropfen räumte Keller ein, dass manche der musikalischen Acts auf der Showbühne vor wenig Publikum stattfanden. «Bei einem nächsten Mal könnte man sich überlegen, die Bühne in der Mitte des Festes zu platzieren, damit mehr Passanten vorbeikommen.» Die immerhin 400 Zuschauer beim Konzert des Zürcher Filmorchesters boten eine würdige Kulisse für das Finale des gelungenen EigeFäschts!