Ein Projekt, das bewegt und vernetzt

Der Erlebnispfad «OBSI-Trail» soll den Zusammenhalt in Obersiggenthal stärken. ­Gewerbe, Vereine und Private können eigene Posten gestalten.
In Obersiggenthal soll in den kommenden Monaten ein Erlebnispfad entstehen. Das OK um Initiantin Maya Sieber (rotes Shirt) hat das Projekt im Hintergrund vorbereitet. (Bild: is)

Frühling 2020: Während des Corona-Lockdowns sind die Strassen von Obersiggenthal fast menschenleer. Spaziergänge in der Natur werden hingegen beliebter. Auch Maya Sieber ist regelmässig unterwegs – als Erwachsenensportleiterin und Walking-Trainerin ist die 55-Jährige sowieso sehr aktiv. «Im Lockdown ging ich hundert Tage am Stück spazieren», erzählt Sieber. Im Gespräch habe sie immer wieder festgestellt, dass viele Leute die Gegend gar nicht kennen, obwohl sie teilweise schon lange in der Gemeinde leben. «Ich fand, da sollte man etwas unternehmen, um unser schönes Obersiggen­thal besser kennenzulernen», erinnert sich die Ini­tiantin.

Aktive Mitgestaltung
Ihre Idee: Ein Erlebnispfad durch die Gemeinde – von der Bevölkerung, für die Bevölkerung. «Sehr wichtig ist, dass alle angesprochen werden, von jung bis alt, von sportlich bis weniger gut zu Fuss», betont Sieber. Ihre Familie bestärkte sie in der Idee, und so ergriff sie die Initiative: «Ich ging zu Matthias Villiger, weil er sehr viele Menschen hier kennt.» Der langjährige Jugendarbeiter des Siggenthals war hellauf begeistert von der Idee, die Einwohnerinnen und Einwohner durch den Erlebnispfad miteinander ins Gespräch zu bringen und zu aktiver Mitgestaltung des Gemeindelebens zu motivieren. All dies war während Covid zu kurz gekommen. Bald fand sich ein Team von dreizehn Freiwilligen unterschiedlichen Backgrounds, die seit Frühling 2021 in Ressorts intensiv am Projekt arbeiten.

Ein Teil des «OBSI-Trail»-OKs: Brigitte Wyden, Ideengeberin Maya Sieber, Fabian Schnyder und Martina Liebert. (Bild: is)

«OBSI-Partner» gesucht
Der Name war schnell klar: «OBSI» steht nicht nur als Abkürzung für Obersiggenthal, sondern auch für «obsi», die Mundartbezeichnung für «aufwärts», da die Gemeinde am Siggenberg liegt. Vom Siggenthal inspiriert ist auch der Name des Maskottchens: Es heisst «Siggi». «Das Eichhörnchen wird an jedem Posten mit unterschiedlichen Accessoires abgebildet sein, die zum jeweiligen Thema passen», erklärt Martina Liebert.

Durch eine digitale Trail-Karte (QR-Code), verschiedene Aufgaben und Rätsel soll die Bevölkerung die eigene Gemeinde besser kennenlernen – und beim Rätseln vielleicht neue Bekanntschaften schliessen und Generationen zusammenbringen. «Der ‹OBSI-Trail› hat keinen Anfang und kein Ende und kann individuell begangen werden», ergänzt Fabian Schnyder, und: «Er soll alle drei Ortsteile abdecken – Nussbaumen, Kirchdorf, Rieden.»

Nachdem das Projektteam fast anderthalb Jahre im Stillen den «OBSI-Trail» vorbereitet hat, geht es nun mit einer ersten Vorinformation an die Öffentlichkeit: Am kommenden Samstag wird die Bevölkerung an einem Stand im Markthof über die Idee informiert, und es werden Flyer verteilt.

Plätze, Menschen, Geschichten
Denn nun geht es an die Umsetzung: «In einem ersten Schritt wollen wir ‹OBSI-Partner› finden, welche einzelne Posten gestalten», erklärt Liebert. Angesprochen sind Gewerbetreibende, Vereine und Organisationen aus Obersiggenthal, aber auch Einzelpersonen oder Familien. Die Posten können ganz unterschiedlicher Natur sein: interessante Plätze, spannende Geschichten über die Gemeinde und ihre Menschen oder die Natur und Lebewesen werden auf Tafeln präsentiert. Es ist auch möglich, einen solchen Posten durch Spielgeräte zu ergänzen. Die Tafelinhalte können die «OBSI-Partner» selber bestimmen. «Wir sind bei der Gestaltung und Positionierung gerne behilflich», so Maya Sieber.

Sponsoring und Crowdfunding
Das Projekt wird hauptsächlich über Sponsoring und Crowdfunding finanziert. So bezahlen Vereine einmalig einen symbolischen Beitrag von 100 Franken für ihre Tafel, während die Kosten für Firmen ab 400 Franken betragen. «Als Gegenleistung sind die Firmen auf den wetterfesten Tafeln erwähnt, und der Trail soll drei bis fünf Jahre bestehen», erklärt Brigitte Wyden, die mit Matthias Villiger für die Finanzen zuständig ist.

Obwohl bis jetzt noch keine Werbung gemacht wurde, haben sich bereits einige Sponsoren gemeldet. Die Gemeinde wird das Projekt mit ihrem Bauamt unterstützen, welches die Montage und den Unterhalt des Trails übernimmt. Auch Frau Gemeindeammann Bettina Lutz Güttler ist vom Konzept des Erlebnispfads überzeugt: «Damit eröffnen sich neue Sichtweisen für die Besucherinnen und Besucher: Orte werden mit persönlichen Geschichten verbunden.»

Anmeldeschluss für «OBSI-Partner» ist der 22. Oktober. Die Eröffnung des «OBSI-Trails» ist für Frühsommer 2023 geplant.

Infostand im Markthof:
Samstag, 27. August, 8 – 13 Uhr
Infoabend im OSOS:
Dienstag, 13. September, 19.30 Uhr
Oberstufenzentrum OSOS,
Nussbaumen, mit Anmeldung via
obsitrail.ch