Das kommt auf die Gemeinde zu

Der Wert der 61 Liegenschaften im Verwaltungsvermögen beläuft sich aktuell auf etwa 255 Millionen Franken. Der Wert der Liegenschaften im Finanzvermögen wird mit 15 Millionen Franken beziffert. «Damit», so Gemeinderat Martin Egloff anlässlich der Medienorientierung, «besitzt Wettingen ein beachtliches Immobilienportfolio, welches betrieben und unterhalten werden muss.» Nebst der baulichen Instandhaltung der Liegenschaften wie Schaltanlagen, Kindergärten, Feuerwehrmagazin, Werkhof, Friedhof und Rathaus stehen zusätzliche Infrastrukturthemen im Raum, welche weitreichende Veränderungen für die Liegenschaften des Verwaltungsvermögens haben werden.

Rating durch externe Firma
Alle 61 Objekte wurden von einer externen Firma einem Rating unterzogen. Daraus gehen der Zustand und die zu erwartenden Massnahmen mit Kostenfolge hervor. Sie zeigen bis 2040 einen Aufwand für den Substanzerhalt von etwa 70 Millionen Franken auf. Dabei ist gemäss Auflistung nur ein 1:1-Ersatz berücksichtigt, der nicht dem aktuellen Stand der Technik entspricht. «Die erforderlichen Investitionen wurden anhand der Erkenntnisse aus der Zustands­erfassung in den Aufgaben- und Finanzplan übertragen und unter Berücksichtigung der erforderlichen Erweiterungsbauten sinnvoll über die Jahre verteilt», so Egloff. Auch die Stellenprozente müssen im Zuge dessen erhöht werden.

Bei der Entwicklung der Immobilienstrategie wurden Grundlagen wie das Städtebauliche Leitbild, das Energieleitbild, der Schulraumplanungsbericht, das Räumliche Entwicklungsleitbild (REL) sowie kantonale und nationale Vorgaben mit einbezogen. Im Leitsatz drei – Energie und Umwelt – wird festgehalten: «Wettingen übernimmt eine Vorbildfunktion bei der Realisierung von klimaverträglichen kommunalen Bauten und Anlagen.»

Im April 2018 hat die Einwohner­gemeinde das 1981 erstellte Gebäude Rigistrasse 10 erworben. Es zählt zu den im Finanzvermögen aufgeführten Liegenschaften. Nebst den langfristig vermieteten Flächen stehen seit dem Wegzug der Spitex Büroräume leer. «Auch in einem ehemaligen Unterrichtsraum der Bezirksschule stehen der Schulinformatik als nicht zwingender Standort seit dem Sommer 2021 zwei Büros zur Verfügung. Da ein Glasfasernetz bereits vorhanden ist, sollte die Schulinformatik, in Absprache mit dem Leiter Informatik der Gemeinde, mit den Informatikbüros der Verwaltung im Rathaus an den Standort Rigistrasse verlegt werden», so Gemeindeammann Roland Kuster.

930 000 Franken
Wie die übrigen Liegenschaften wurde auch das Gebäude Rigistrasse der Zustandserfassung unterzogen. Bereits im Herbst 2020 wurde festgestellt, dass sich Platten an der Natursteinfassade verformt hatten und sich von der Wand lösen könnten. Um Personenschäden zu verhindern, wurden Massnahmen ergriffen und Absperrgitter installiert. Im Rahmen der Sanierung soll die Fassade mit den hinterlüfteten Natursteinplatten durch eine Fassade mit Kompaktwärmedämmung ausgetauscht werden. Gleichzeitig werden die Fenster, der Sonnenschutz und die Aufzugsanlage ersetzt. Das neue Flachdach soll extensiv begrünt und für die spätere Montage einer Photovoltaikanlage vorbereitet werden. Beantragt wird ein Kredit von 930 000 Franken.