Nach der offiziellen Begrüssung durch Gemeinderätin Tanja Kessler beim Schulhaus Ennetbaden wurde den knapp hundert Neuzugezogenen ein reichhaltiger Brunch offeriert. Die bunt zusammengewürfelte Gruppe nutzte die ausgedehnte Mahlzeit für angeregte Gespräche, und viele neue Kontakte wurden geknüpft. Nachdem alle Anwesenden gesättigt waren, folgte eine Reihe von Kurzvorträgen zur Gemeinde Ennetbaden.
Den Auftakt machte Pius Graf, der aus seiner Zeit als Gemeindeammann der prosperierenden Gemeinde erzählte: «1995 zog ich von Baden nach Ennetbaden – vor allem, weil hier immer die Sonne scheint. Und in diesen 27 Jahren habe ich die Gemeinde nie ohne Baukräne gesehen.»
Bewegte Geschichte
Für die Fachstelle Integration der Region Baden präsentierte Sina Widmer das breite Beratungsangebot. Sie forderte die Anwesenden auf, sich mit ihren Anliegen ungeniert an ihre Fachstelle zu wenden. Den Abschluss der Präsentationsrunde machte Urs Tremp, Chronist und Redaktor der «Ennetbadener Post». Er brachte den Anwesenden die Geschichte der ursprünglich mausarmen Gemeinde näher. «Ennetbaden feierte kürzlich 200 Jahre Selbständigkeit. Die Unabhängigkeit wurde aber nicht von Ennetbaden gewünscht, sondern Baden wollte Ennetbaden loswerden», so Tremp.
Schulhausbau in Fronarbeit
Durch die Trennung fehlte in Ennetbaden plötzlich sehr viel Infrastruktur. «Das erste Schulhaus von Ennetbaden haben die Einwohner in Fronarbeit selbst gebaut», erzählt der Redaktor. Weiter berichtete er, wie die Familie Wetzel, welche heute als Ur-Ennetbadener Familie gilt, vor langer Zeit aus dem Elsass nach Ennetbaden zog, um die Qualität des hier produzierten Weins zu verbessern.
Ihre Bemühungen waren von durchschlagendem Erfolg gekrönt. «Heute werden in Ennetbaden keine ‹Arschklemmerweine› mehr produziert», so Tremp. Inzwischen hat sich Ennetbaden auch zu einer attraktiven und wohlhabenden Gemeinde entwickelt. Zum Abschluss gab es für die Anwesenden noch eine Überraschung. Unter einigen der Stühle waren Kuverts versteckt. Wer das Glück hatte, auf einem davon zu sitzen, fand darin einen Gutschein für einen Wellnessaufenthalt im Limmathof in Ennetbaden.
Waldumgang im Anschluss
Einige Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger fanden sich nach dem ausgedehnten Brunch auch noch zum Waldumgang ein. Pünktlich um 14 Uhr wurden sie, zusammen mit ungefähr vierzig weiteren Interessierten, vom Stadtoberförster Georg von Graefe begrüsst, der mit seiner Forstequipe unter anderem für die Wälder Ennetbadens zuständig ist. Nach einleitenden Bemerkungen zu den Waldgebieten Ennetbadens und zum Thema des Waldumgangs – «Urban Forestry» – spazierte man gemeinsam den Bachtelibach hinauf. An mehreren Zwischenstationen wurde haltgemacht, um den Anwesenden den Wert urbaner Naturgebiete näherzubringen. Im Anschluss an den siedlungsnahen Waldumgang fand der ereignisreiche Tag bei einem Apéro für die Naturbegeisterten einen gemütlichen Abschluss.