Experimentelle Klangwelten

Die Kunstschaffenden des «Kollektivs Doppler» wollen im Historischen Museum Baden mit ihrer kinetischen Klangskulptur alle Sinne anregen.
Spielen mit dem «Doppler-Effekt» dank schwingender Lautsprecher. (Bild: zVg)

Das Wort Ausstellung ist im Fall von «Breathe» grosszügig zu interpretieren. Bei «Breathe» geht es nämlich nicht nur ums Hören, nein, die Installation soll sämtliche Sinne des Menschen ansprechen und anregen. Über ein Jahr lang hat das «Kollektiv Doppler», das seinen Sitz in Untersiggen­thal hat, daran gearbeitet. Es ist bereits das zweite Erlebniskonzert des «Kollektivs Doppler». Nach Ausstellungen in Zürich und Luzern wird «Breathe» ab kommendem Montag im Historischen Museum in Baden zu Gast sein.

Der Grundstein für die Arbeiten des Kollektivs wurde 2020 gelegt, als die Komponistin Annkathrin Pöpel und der Pianist und Komponist Peter Färber gemeinsam die Klangskulptur «Sounding Influencer» schufen und das «Kollektiv Doppler» gründeten. Neben den beiden Gründungsmitgliedern gehören mittlerweile die Komponistin Patricia Meier, der Regisseur und Schauspieler Oliver Stein, die Violinistin und Komponistin Rita Jurt, die Flötistin Lara Stanic und die Pianistin Simone Keller, aktuelle Preisträgerin des Schweizerischen Musikpreises, zum «Kollektiv Doppler». Sie alle verbindet die Begeisterung, mit Klängen zu experimentieren und dadurch neue Wege in der Musik zu beschreiten. «Nach meinem Studium landete ich im luftleeren Raum, weil Covid das Arbeiten als Musikerin unmöglich gemacht hat», erzählt Rita Jurt, die 2020 ihr Studium in Komposition an der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen hat.

Zwölf Lautsprecher an Stäben
Doch die Situation hatte auch etwas Gutes: Dank der Flaute konnten sich die Mitglieder des «Kollektivs Doppler» umso intensiver den neuen Kompositionen für «Breath» widmen. Die kinetische Klangskulptur «Sounding Influencer» ist neben den Kunstschaffenden das Herzstück des «Kollektivs Doppler». Es besteht aus zwölf Lautsprechern, die an langen Stäben hängen und in Schwingung versetzt werden können. Dabei spielen die Lautsprecher sogenannte
Sinustöne.

In der Theorie handelt es sich dabei um obertonlose Klänge. In der Praxis sind es Klänge, die besonders wenige Obertöne haben. Reine Sinustöne können momentan weder technisch noch mit Instrumenten erzeugt werden.

Durch das Schwingen der Lautsprecher und die Bewegungen der Darstellenden in der Mitte der Klangskulptur werden die erzeugten Schallwellen gedehnt und gestaucht, was nichts anderes ist als der «Doppler-
Effekt», von dem das Kollektiv auch seinen Namen abgeleitet hat.

Montag, 19. September, 20.30 Uhr
Historisches Museum Baden
kollektivdoppler.ch