Rettung bildete den Schwerpunkt

In der Liegenschaft Landstrasse 170 war ein Feuer ausgebrochen. Im Fokus stand die Rettung vermisster Personen.
Von der Landstrasse her werden Personen aus dem 2. OG gerettet. (Bild: pg)

Aus der durch die Firma Frunz bereitgestellten Liegenschaft an der viel befahrenen Landstrasse dringt dichter Rauch. Hinter den Absperrungen stehen Jung und Alt, um die Arbeit der Feuerwehr und des ebenfalls im Einsatz stehenden Samaritervereins an der diesjährigen Hauptübung mitzuverfolgen. Als zahlreiche Fahrzeuge mit Blaulicht und Sirene vorfahren, ist klar, was hier geübt wird: Es gilt, mehrere Personen aus dem ersten und zweiten Obergeschoss zu retten.

Der Übungseinsatz wird von Oberstleutnant Reto Pieren geleitet, welcher das Korps nach zwanzig Dienstjahren zum Jahresende verlässt. Die Übung ist in verschiedene Einsatzabschnitte eingeteilt. Im ersten Abschnitt müssen vermisste Personen gesucht und gerettet werden. Über die mechanische Leiter werden sie aus dem zweiten Stock geborgen. Unten angekommen, werden die Geretteten der Sanität übergeben, welche sie zur Betreuung und Erstversorgung den Samariterinnen und Samariter übergibt.

In der Zwischenzeit haben sich die Atemschutztrupps ausgerüstet, um die Personensuche im ganzen Haus voranzutreiben. Sie rücken mit den mittlerweile aufgebauten Druckleitungen durch das mit Rauchgasintoxikation belastete Treppenhaus vor, um den Brand zu bekämpfen. Kein einfaches Unterfangen, zumal das Objekt völlig verqualmt und aufgrund der älteren Bauweise ziemlich verwinkelt ist. Eine weitere Herausforderung ist die Lage des Objekts, herrschen doch recht beengte Platzverhältnisse. Die Einsatzkräfte müssen genau überlegen, wie sie die recht grossen Feuerwehrfahrzeuge taktisch richtig platzieren. Besonders die Personen­rettung auf der gegen die Landstrasse ausgerichteten Fassade ist eine echte Herausforderung.

Rettung mit Hindernissen
Um dies zu ermöglichen, wird eine Fahrspur der Landstrasse gesperrt und der Verkehr durch die Verkehrsgruppe einspurig am Einsatzort vorbeigeführt. Das führt zu Staubildungen. Für die Rettung muss die Schiebeleiter in Stellung gebracht werden. Dies erweist sich als schwierig, zumal der vorgelagerte Balkon ein zusätzliches Hindernis darstellt. Um die steigfähige Person über die Leiter in Sicherheit zu bringen, ist Improvisation gefragt.

Damit das sehr zahlreich erschienene Publikum die Handlungen der Feuerwehr nachvollziehen kann, kommentiert Kommandant Nicolas Schmassmann die herausfordernde Hauptübung. In der Übungsbesprechung bedankt sich Einsatzleiter Reto Pieren bei den Übungsleitern Oberstleutnant Ueli Lörtscher, Leutnant Gabriel Widmer und Leutnant Severin Vogler für ihre wertvolle Arbeit. Ein Dank geht auch an die Firma Frunz und den Samariterverein für die Unterstützung. Nebst kleinen Mängeln kann der Einsatzleiter verkünden, dass die Übung erfüllt wurde und alle einen guten Job gemacht haben.