Sturmfest durch ein ganzes Jahrhundert

Woher kommt eigentlich das Wasser? Am Jubiläum durfte die Bevölkerung Pumpwerke und Quellen von «Wasser ­Ehrendingen» besichtigen.
Hoch über Ehrendingen, beim Niederzonenreservoir Hitzbüel, konnte Präsident Daniel Hehl rund 250 Mitglieder und geladene Gäste der Genossenschaft Wasserversorgung Ehrendingen zum Apéro begrüssen. (Bilder: af)

Als die Vereinigte Wasserversorgung im Mai 1922 gegründet wurde, war Wasser in Ehrendingen Mangelware: Zu jener Zeit mussten die damals rund 1030 Menschen in den Dörfern Ober- und Unterehrendingen ihr Trinkwasser aus Brunnen, Bächen und privaten Quellen beziehen. «Für die Brand­bekämpfung standen Feuerweiher zur Verfügung», erzählte Frau Gemeindeammann Dorothea Frei am 100-Jahr-Jubiläum beim Niederzonenreservoir Hitzbüel. Im Jahr 2005 wurde die Vereinigung im Zug der Fusion von Ober- und Unterehrendingen in eine Genossenschaft umgewandelt. Ihre Aufgabe blieb es, den Einwohnerinnen und Einwohnern im Versorgungsgebiet einwandfreies Trinkwasser zu geringen Kosten zu liefern und jederzeit die Löschwasserreserve sicherzustellen. Zum 100-jährigen Bestehen konnte Präsident Daniel Hehl am Freitagabend festhalten: «Wir haben qualitativ und quantitativ gutes Wasser!» Rund 250 Mitglieder, Gäste und ehe­malige Vorstandsmitglieder sowie Behörden waren der Einladung gefolgt. Während des Festakts regnete es draussen in Strömen – doch das Festzelt, welches an Hanglage auf ein Podest gebaut worden war, hielt stand. Der Gemeinderat überreichte Hehl eine Traubeneiche – «ein symbolisches Geschenk», wie Vizeammann Markus Frauchiger sagte. Dank seiner kräftigen Pfahlwurzel gilt der Baum als äusserst sturmfest. Er soll beim 2019 erstellten Hochzonenreservoir Stein gesetzt werden.

Brunnenmeister-Stellvertreter Stefan Fischer (rechts) zeigt den Interessierten das Reservoir Stein. (Bilder: af)

Aus Freienwil überbrachte Gemeindeammann Othmar Suter die besten Glückwünsche. Schliesslich bezieht Ehrendingen seit hundert Jahren auch Trinkwasser aus dem Nachbarort: 1923 sicherte sich die Gemeinde die Rechte an sechs Freienwiler Quellen im Gebiet Hüttewis am Fuss des Siggenbergs für den Betrag von tausend Franken. Als Geschenk überreichte Suter Genossenschaftspräsident Hehl drei Flaschen «klares Freienwiler Wasser» – auch dies ein symbolisches Präsent. Die Feier wurde musikalisch von der Clairongarde und der Musikgesellschaft umrahmt, einen unüberhörbaren Auftritt hatten zudem die «Trychler vom Burghorn». Kulinarisch wurden die Gäste vom Gasthof Engel mit Rindsentrecôte, Kartoffelgratin und Schwarzwälder Kirschtorte verwöhnt, serviert von den Mitgliedern der Guggenmusik Gipsbachschluderi. Zum Abschied erhielten alle Gäste eine Wasseruhr, «die mit Ehrendinger Wasser befüllt werden kann», so Hehl. Am Samstag war die Bevölkerung auf eine Runde durch die Reservoirs Eichrain, Hitzbüel und Stein eingeladen. Auch das Grundwasserpumpwerk Böndlern, das Quellenpumpwerk Zweirüti in Freienwil und die Leitstelle am Kreisel Niedermatt konnten besichtigt werden. Das Interesse an den Anlagen war gross.

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Urs Laube, Ehrendingen: «Ich habe den Rundgang mit dem Velo ­gemacht. Der Start war beim Grundwasserpumpwerk im Böndlern. Dass wir einen so hohen Grundwasserspiegel haben, stimmt zuversichtlich – wir werden auch in Zukunft genug Wasser haben.»

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Heinz Erismann, Ehrendingen: «Ich bin Mitglied der Genossenschaft Wasserversorgung und schon allein deshalb bei der Jubiläumsfeier dabei. Aber auch aus Interesse: Es ist interessant, das Ganze wieder einmal zu sehen und zu wissen, wie es funktioniert.»

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Markus Spuhler, Fisibach: «Ich arbeite bei einer Firma, die Wasserrohrbrüche repariert, auch in Ehrendingen. Da ist es natürlich interessant, die Zusammenhänge in der Wasserversorgung zu sehen. Diesen Anlass so gut zu organisieren, ist nicht selbstverständlich.»

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Erika Blum, Ehrendingen: «Der Anlass ist sehr gut organisiert, und es wurde alles sehr gut erklärt. Wasser ist unser Lebenselixier, und wir brauchen es jeden Tag. Da ist es interessant, einmal zu sehen, woher es kommt und wie es gefördert wird.»

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Franz Schimon, Ehrendingen: «Man sieht, dass wir in einer komfortablen Lage sind und genug – und vor allem auch gutes – Wasser haben. Als Ehrendinger Bürger und Genossenschafter finde ich es wichtig zu wissen, woher unser Wasser kommt.»

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