Feuertaufe für zwei neue Offiziere

Nach der Offiziersausbildung haben Nina Lucieri und Massimo Patrizio ihre Feuertaufe anlässlich der Hauptübung mit Bravour bestanden.
Rettungen aus dem ersten und zweiten Obergeschoss. (Bild: pg)

«Um mögliche Ansteckungen in Zeiten der Pandemie zu vermeiden, sah man sich auch in der Feuerwehr Untersiggenthal veranlasst, die Ausbildung der rund hundert Korpsangehörigen im Rahmen der Übungen möglichst getrennt zu vermitteln», erklärt Kommandant Thomas Gaupp. Nun sei es aber an der Zeit, das Gelernte an der Hauptübung umzusetzen. Dafür wurde der Strassenabschnitt vor dem ehemaligen Restaurant Rank an der Dorfstrasse durch die Verkehrsgruppe rechtzeitig gesperrt. Thomas Gaupp, der die Hauptübung kommentierte, durfte nebst Behördenvertretungen auch Angehörige benachbarter Korps begrüssen.

Rettungen standen im Fokus
Ein Fahrzeugbrand auf dem Parkplatz war der Auslöser für den Feuerwehreinsatz, und so war denn auch die Anfahrt der Einsatzfahrzeuge unüberhörbar. Mittlerweile war ein Übergriff der Flammen auf den hölzernen Annexbau zu verzeichnen. Massimo Patrizio, der nach der Absolvierung des taktischen Kurses zum ersten Mal als Offizier zum Einsatzleiter bestimmt wurde, fällte die zielführenden Entscheide, während sich der Atemschutztrupp ausrüstete.

Für ihn standen Suche und Rettung der durch die starke Rauchentwicklung eingeschlossenen Personen im ersten und zweiten Obergeschoss im Fokus. Den Einsatzkräften wurden die verschiedenen Einsatzabschnitte zugeteilt. Dank beherztem Einsatz konnten die ersten Personen mit Rauchgasintoxikation nach der Rettung der Sanität zur Erstversorgung und Betreuung übergeben werden. Um den Fluchtweg durch den Wintergarten im Erdgeschoss von Rauch freizuhalten, wurde ein Rauchlüfter eingesetzt.

Eine intakte Mannschaft
Während die Atemschutzträger im Gebäude nach weiteren Opfern suchten, wurden Schläuche ausgerollt und Hydranten in Betrieb genommen, um dem sich ausbreitenden Feuer zu Leibe zu rücken. Für die Zuschauenden war es erstaunlich, mit welcher Ruhe und Professionalität das Ganze angegangen wurde. Nach einer Stunde stand fest, dass der Brand gelöscht und alle Personen gerettet werden konnten. In der anschliessenden Übungsbesprechung bezeichnete Nina Lucieri die Übung als anspruchsvoll: «Ihr habt gezeigt, dass ihr euer Handwerk versteht», so die frisch gebackene Offizierin. «Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich der Hauptübung als Übungsleiterin vorstehen durfte – mit einer intakten Mannschaft, welche einen erfreulichen Frauenanteil von 20 Prozent verzeichnet.»

Sämtliche Aufgaben seien zügig ausgeführt worden, und die Kommunikation mit der Einsatzleitung sei so gewesen, wie man es sich im Ernstfall vorstelle. «Wichtig ist es, mit einer lauten Aussprache Unklarheiten oder Missverständnissen vorzubeugen», betonte Lucieri zum Schluss.

Nach dem offiziellen Teil traf sich die Mannschaft zum gemeinsamen Nachtessen. Beförderungen, Ehrungen und auch Verabschiedungen bildeten im ABB-Personalrestaurant Aubrücke in Ennetturgi den Abschluss.