Sinnieren und philosophieren

Wer denkt nicht immer mal wieder über den Sinn des Lebens nach? In Brugg kann man dies gemeinsam tun – im Café Philo, neu im Bistro Odeon.
Philosoph Christian Graf und Philosophin Malu Strauss. (Bilder: zVg)

Das Café Philo startet wieder. Jeden dritten Sonntag im Monat kann man von Oktober bis März unter kundiger Leitung gemeinsam über den Sinn des Lebens nachdenken und grosse philosophische Fragen diskutieren. Die beliebte Veranstaltungsreihe, die ursprünglich im Kulturlokal Dampfschiff stattfand und nach dessen Schliessung in der Stadtbibliothek Brugg weitergeführt wurde, wechselt nun erneut den Standort. Ab dem 16. Oktober wird im Bistro Odeon ­philosophiert.

Den Wechsel der Lokalität begründet Vereinspräsident und SP-Einwohnerrat Reto Bertschi mit dem Umzug der Stadtbibliothek in den Effingerhof. Die Eröffnung findet am 1. Dezember statt. «Das bedeutet, die Bibliothek wäre erst für unseren dritten Anlass im Dezember im Effingerhof nutzbar gewesen», sagt Bertschi. «Ebenfalls besteht in dieser Saison noch keine Möglichkeit, im Effingerhof unser wichtiges, kulinarisches Begleitangebot anzubieten.» Das Café im Effingerhof soll nämlich frühestens im Sommer 2023 eröffnen. Ob das Café Philo für seine nächste Saison dann wieder in die Stadtbibliothek wechselt, lässt Reto Bertschi noch offen: «Das hängt von den Erfahrungen im Odeon und der Situation, die sich im Sommer/Herbst 2023 präsentiert, ab.»

Nische nach Pariser Vorbild
Festhalten will der Verein Café Philo am bewährten Konzept mit Kaffee und Gipfeli, der Suppe im Anschluss und der geleiteten Diskussion, die abwechselnd von der Riniker Philosophin und «General-Anzeiger»-Kolumnistin Malu Strauss und dem Basler Philosophen Christian Graf moderiert wird. Damit lehnt sich das Café Philo an das 1992 von Marc Sautet begründetes Pariser Vorbild an. «Das Café Philo ist ein Nischenprodukt, welches es in dieser Form in Brugg und der weiteren Umgebung nicht gibt», betont Reto Bertschi. «Es ermöglicht ­jedermann und jederfrau, sich ohne philosophische Vorkenntnisse mit den Themen des Lebens zu beschäftigen, mit zu diskutieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.» 

In der kommenden Saison dreht sich im Café Philo alles ums Thema Hoffnung. «Konfrontiert mit der täg­lichen Flut schlechter Nachrichten und bedrückender Bilder, fragen wir, ob sich dem etwas entgegenstellen lässt», erklärt Reto Bertschi – und verweist auf Emanuel Kant, dessen Frage «Was dürfen wir hoffen?» nichts an Aktualität eingebüsst hat.

Sonntag, 16. Oktober, 10 Uhr
Bistro Odeon, Brugg
cafephilobrugg.ch