Schlangen, Vögel und Marienkäfer

Eine grosse Gruppe Interessierter wollte sich die geführte «Erstbegehung» des neu instand gestellten Rundwegs nicht entgehen lassen.
Philipp Schuppli und Eva Frei erläutern auf dem historischen Rundweg zahlreiche Hintergrundinformationen. (Bild: pbe)

Eines wurde allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der geleiteten Führung klar: Der historische Rundweg bietet eine solche Fülle von Denkanstössen, dass die angesagte Dauer von einer Stunde bei Weitem nicht ausreichen würde, ihn vollständig zu begehen. Schon vor dem Einstieg in den steilen Chalmweg vermittelten Eva Frei vom Jurapark Aargau und Umweltingenieur Philipp Schuppli zahlreiche Hintergrundinformationen zum ursprünglichen Zweck des Wegs und zu dessen Instandstellung.

Nicht nur den Weg an sich mit seinen seitlichen Bruchsteinmauern, auch eine grössere Randzone hatte man aufgewertet: verbuschte Parzellen im Interesse einer reicheren Artenvielfalt freigelegt und einzelne ortsfremde Baumarten ausgeholzt. «Alles musste hangaufwärts ausgeschafft werden», sagte Schuppli, «ein hartes Stück Arbeit an diesen Steilhängen.» Dank der getroffenen Vorsichtsmassnahmen kam während der ganzen Projektarbeit niemand zu Schaden, und nur ein einziges Mal sei es vorgekommen, dass sich ein Steinblock gelöst habe und talwärts gerollt sei – zum Glück, ohne grösseres Unheil anzurichten.

Ein reiches Biotop
Frei und Schuppli kamen ausführlich auf eine ganze Reihe von Tierarten zu sprechen, die auf das hier anzutreffende Biotop angewiesen sind. Sie erwähnten verschiedene Eidechsen und Schlangen, von denen während der Projektarbeiten auch einige gesichtet wurden, und sie sprachen von Vogelarten, deren Verbreitung wieder mehr Beachtung geschenkt werde. Kleine Pointe: Während der Ausführungen der beiden Fachleute auf dem Chalmweg wurde die Wandergruppe von einer grossen Zahl von Marienkäfern umschwärmt und begleitet – ein gutes Omen! Der Chalmweg war erst zur Hälfte zurückgelegt, als die vorgerückte Zeit eine Abkürzung ratsam erscheinen liess. So bleibt der obere Teil des Rundwegs mit seinen Hohlweg-Abschnitten der individuellen Erkundung vorbehalten. Dass sich die Begehung des ganzen Rundwegs lohnt, steht ausser Frage.