Am Freitagabend, kurz nach 19 Uhr, stiegen dunkle Rauchschwaden aus dem «Gambrinus» an der Badstrasse, und die Sirenen der Feuerwehrfahrzeuge waren zu hören. Im Erdgeschoss des ehemaligen Restaurants war ein Feuer ausgebrochen, was einigen Gästen die Flucht nach draussen verunmöglichte. Das interessierte Publikum stand bereits dicht gedrängt in der Nähe des Geschehens, als das Kommandofahrzeug vorfuhr. Die Einsatzleitenden Patrizia Suter und Dennis Amende beurteilten die Situation, nahmen Priorisierungen vor und erteilten Aufträge.
Zur Personenrettung in den oberen Stockwerken kam nebst Schiebeleitern auch der Hubretter zum Einsatz. Zum ersten Mal konnte die Feuerwehr auf den Einsatz einer, durch die Stadtpolizei bedienten Drohne zurückgreifen. Die Aufnahmen wurden auf eine Leinwand übertragen. Dies ermöglichte der Einsatzleitung den gezielten materiellen und personellen Einsatz. Der ruhige und besonnene Einsatz aller beteiligten Einsatzkräfte wurde dem Publikum während des ganzen Abends durch Thomas Kobi äusserst kompetent erklärt.
Gut überlegter Mitteleinsatz
In der Zwischenzeit hatten sich die Atemschutztrupps ausgerüstet, um mit den mittlerweile aufgebauten Druckleitungen durch das Treppenhaus vorzurücken, das durch Rauchgasintoxikation belastet war. Die Personensuche im ganzen Haus wurde vorangetrieben. Kein einfaches Unterfangen, zumal das Objekt völlig verqualmt und aufgrund der älteren Bauweise ziemlich verwinkelt ist. Gleichzeitig musste aus dem Hubretter ein Übergriff auf die Nachbargebäude verhindert werden. Alle Personen konnten gerettet und das Feuer konnte gelöscht werden.
Nach diesem erfolgreichen Einsatz verschoben sich Mannschaft und Zuschauer auf den Schlossbergplatz, wo die Strassenrettung mit einem eindrücklichen Einsatz aufwartete.
Die durch Rico Renold geführte Strassenrettungsgruppe ist spezialisiert auf Unfalleinsätze. Nach einem Zusammenstoss von zwei Fahrzeugen auf dem Schlossbergplatz ging ein Auto in Flammen auf – die Insassen hatten sich aber ins Freie gerettet. Das zweite Fahrzeug wurde durch einen umstürzenden Baum in Mittleidenschaft gezogen. Die Türen liessen sich nicht mehr öffnen, und der ernsthaft verletzte Fahrer wurde eingeklemmt.
Nachdem der Baum mit dem Autokran weggehoben wurde, musste unter Einsatz zahlreicher technischer Geräte die Scheiben herausgeschnitten, die Türpfosten durchgetrennt und das Dach entfernt werden. Die patientengerechte, schonende Umlagerung der verunfallten Person stand als Vorbereitung für den Transport durch den Rettungsdienst im Zentrum.
Lob und Dank
Zum Schluss der Hauptübung lobte Kommandant Florian Immer Mannschaft und Kader für das während des ganzen Jahres erbrachte Engagement zum Wohl und zur Sicherheit der Bevölkerung. Das Publikum quittierte dies mit Applaus. Getreu der Devise «Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz» mussten vor den anstehenden Beförderungen und Verabschiedungen anlässlich des gemeinsamen Nachtessens im Magazin Material und Gerätschaften auf Funktion kontrolliert und versorgt werden.