Verkehr macht Bauchweh

Im Hinblick auf die Gemeindeversammlung informierte der Gemeinderat über laufende Projekte. Der Anlass war gut besucht – auch online.
Gemeindeammann Peter Huber. (Bild: isp)

Gemeindeammann Peter Huber moderierte den gut eine Stunde dauernden Event in der Aula Leematten III. Rund 65 Interessierte waren vor Ort. Der Anlass wurde zusätzlich mittels Livestream übertragen. 22 Personen nahmen an ihren Computern daran teil. Das Verkehrsregime auf der Birchstrasse sorgte für die meisten Dis­kussionen. Vergangenes Wochenende wurde die neue Umfahrungsstrecke Mellingen offiziell eröffnet. Vizeammann Andreas Mahler befürchtet deshalb, dass das Verkehrsaufkommen in Fislisbach zunehmen wird, denn die Birchstrasse gelte als Ausweichroute. Es wurden gar Befürchtungen laut, dass Fislisbach zum «Durchgangsverkehrsdorf» mutiert.

Einjährige Testphase
Die Sperrung der Birchstrasse anlässlich eines Monitorings im April und Mai 2022 verursachte Stau auf der Birmenstorfer- und Badenerstrasse. Die Erkenntnisse aus der Verkehrszählung während des Monitorings waren ernüchternd. Durchschnittlich fahren täglich 3350 Fahrzeuge durch das Dorf. In der Morgenspitze sind es 344 Fahrzeuge (Richtung Norden), die Abendspitze lag bei 382 Fahrzeugen (Richtung Süden).

Aufgrund dieser Zahlen soll der Verkehr morgens und abends in die jeweilige Verkehrsrichtung gelenkt werden. Ziel ist es, den Verkehrsabfluss Richtung Baden/A1 sowie Mellingen zu gewährleisten und keinen stockenden öffentlichen Verkehr in Fislisbach zu generieren. Die Testphase dauert rund ein Jahr.

Quellensanierung «Möösli»
Im Jahr 1995 wurden die Fassungen der Quellen «Möösli» im Fislisbacher Wald teilweise saniert. Bedingt durch Ablagerungen und Wurzeleinwüchse ist es zwingend nötig, diese zu sanieren und zu ersetzen. Dadurch wird die Zufuhr von qualitativ einwandfreiem Trinkwasser für die Fislisbacher Bevölkerung gewährleistet und der Quellertrag gesteigert. Die Sanierungen erfolgen im konventionellen Tiefbau. Die Kosten belaufen sich auf 415 000 Franken. Die Arbeiten können nur während einer Trockenperiode ausgeführt werden und sind von Mai bis September 2024 geplant. An der Gmeind vom 18. November stimmen die Stimmberechtigten über diesen Verpflichtungskredit ab.

Das Tanklöschfahrzeug der Feuerwehr Fislisbach ist 24 Jahre alt. Die Kosten für Wartung und Reparaturen steigen jährlich, zudem stehen demnächst grössere Reparaturen (Tank, Pumpe, Getriebe) an. Um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten, schlägt der Gemeinderat vor, das Fahrzeug zu ersetzen. Offerten von drei Herstellern wurden eingeholt. Den Zuschlag hat die Firma Rosenbauer Schweiz AG aus Oberglatt bekommen. Integrierender Bestandteil der Offerte ist, dass die Firma das alte Fahrzeug zurücknimmt. Die Bruttokosten betragen 450 000 Franken, welche der Gemeindeversammlung als Verpflichtungskredit beantragt werden. Der Gemeinde entstehen maximale Nettokosten von 300 000 Franken, da die AGV einen Subventionsbeitrag an die Beschaffung leistet.

Unveränderter Steuerfuss
Finanziell sei Fislisbach gut unterwegs, betonte Gemeinderat Andreas Sommer, «wenn auch der Steuerertrag sicher besser sein dürfte». Die Schuldenlast liege, im Vergleich mit anderen Gemeinden, dennoch im grünen Bereich. Auf eine Anpassung des Steuerfusses (109 Prozent) wird nach wie vor verzichtet. Der Aufwandüberschuss beläuft sich auf 188 600 Franken. Keinen Handlungsbedarf sieht Sommer vorläufig bei der Wasserversorgung, der Abwasserentsorgung sowie bei der Abfall- und Grüngut­entsorgung. Der totale Finanz- und Lastenausgleich liegt bei 944 100 Franken. Dieser Betrag resultiert vor allem aus der tiefen Steuerkraft. Vizeammann Andreas Mahler bat unter Traktandum «Verschiedenes» um Disziplin beim Energiesparen und zeigte Umsetzungsmöglichkeiten auf. Im Anschluss wurde ein Apéro offeriert. Die nächste öffentliche Infoveranstaltung ist am 9. Mai 2023 geplant.