Campingplatz und Aaresteg

Die Zukunft der Badi bewegt die Villnacherer Bevölkerung ebenso sehr wie die allfällige Fusion mit Brugg. Nun liegt eine erste Analyse vor.
Wie geht es mit der Badi Villnachern weiter? Am 23. November informiert der Gemeinderat. (Bild: Archiv)

Die Gemeindeversammlung vom 23. November in Villnachern verspricht spannend zu werden. Nebst dem Projektierungskredit für die Prüfung eines Zusammenschlusses der Einwohnergemeinden Brugg und Villnachern stehen der Verpflichtungskredit für ein öffentliches Erste-Hilfe-Notfallsystem sowie die Genehmigung des Budgets 2023 und die Festlegung des Steuerfusses auf 120 Prozent auf der Traktandenliste. Besonders emotional aber dürfte nebst der Fusionsdebatte der Punkt «Verschiedenes« werden. Dann informiert der Gemeinderat die Bevölkerung über den nun fertiggestellten Bericht zur Entwicklungsstudie Schwimmbadareal. Dieser kann bereits in Papierform bei der Gemeindeverwaltung eingesehen oder auf der Website villnachern.ch heruntergeladen werden.

Schlussbericht liegt vor
Die Badi Villnachern hat bewegte Monate hinter sich. Im Sommer 2020 wurde das Hauptschwimmbecken wegen eines Lecks am Bassin geschlossen. Mitte Februar dieses Jahres dann hatte das Stimmvolk die Initiative zum Erhalt des Schwimmbadbetriebs für die Saison 2022 deutlich angenommen. Dann begannen die Sanierungsarbeiten. Am 14. Mai konnte die Badi wieder eröffnet werden. Die Besucherzahlen für diese Saison fielen zufriedenstellend aus. Dennoch ergaben sie bloss Einnahmen in der Höhe von 37 000 Franken, dazu kommen Spenden von rund 30 000 Franken. Gemessen an den hohen Reparaturkosten prognostiziert die Gemeinde alles in allem einen Verlust von 180 000 Franken.

Da der Erhalt der Badi 24 Jahre nach der letzten Teilsanierung von 1998 seit 2016 aufgrund der Finanzlage der Gemeinde fraglich ist und verschiedene Schäden und Altlasten eine kostspielige Sanierung zur Folge haben, wurde im Auftrag der Gemeinde durch den Turgemer Landschaftsarchitekten Rainer Zulauf  eine Entwicklungsstudie durchgeführt, deren Schlussbericht nun vorliegt. Diese hat zum Ziel, das Badi-Areal, das «trotz der Defizite mit seinem prägenden Altbaumbestand und den grosszügigen Liege- und Spielwiesen ein über viele Jahre gewachsenes Kleinod über die Dorfgrenze darstellt», in die Zukunft zu führen. Die Studie, die verschiedene Varianten vergleicht, prüft die Umnutzungsmöglichkeiten und enthält Abklärungen bezüglich Kosten, Umwelt, Sicherheit und Gesetzesvorgaben. Dem Begleitgremium gehörten an: Gemeindeammann Roland König, Gemeinderat Richard Zickermann sowie die Einwohnerinnen und Einwohner Jasmin Nick, Bigna Lüthi, Claudio Schaad, Andreas Oberle, Willi Schur und Ueli Vogt.

Campingplatz und Aaresteg
Vorgeschlagen wird nun die Vorzugsvariante L2, welche eine Umnutzung ohne Bad sowie eine verkleinerte Version des Campingplatzes, eine Aufwertung der Böschung sowie die Nutzung des Aarekanals vorsieht. Bei dieser Variante würde das bestehende Becken rückgebaut und das Kinderbecken ausgebaut werden. Beim Neubau Camping ist eine Variante mit genügend Abstand zu den Einfamilienhäusern vorgesehen, die Platz böte für total 60 bis 70 Dauercamper, Camper und Zelte. An der Uferböschung ist ein Neubau der Treppenverbindung zwischen dem Wanderweg und dem Badi-Aareal geplant, zudem sind bessere Sichtverbindungen zur Aare hin vorgesehen. Beim Aarekanal sind Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten geplant sowie ein Neubau des Bootsanlegers und Aufenthaltsbereiche und Veloparkplätze am Uferweg. «Unabhängig von der Entwicklungsrichtung sind für einen langfristigen Betrieb des Areals in den nächsten Jahren Investitionskosten unumgänglich», hält die Studie fest. Die Basis für einen langfristigen Erhalt des Areals sei künftig ein mindestens kostenneutraler Betrieb für die Gemeinde. «Um dies sicherstellen zu können, ist eine adäquate Einnahmequelle durch eine Zusatznutzung zwingend.» Die Erstellungskosten werden auf rund 2 350 000 Franken geschätzt, die Betriebskosten betragen maximal 70 000 Franken.

Mittwoch, 23. November, 20.15 Uhr
Turnhalle, Villnachern