«Spielen ist Medizin für die Seele»

Markus Hadorn und Monica Weiss haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Seit 23 Jahren führen sie mit viel Herzblut das Spielfachgeschäft «Miracoolix» in Baden.
Markus Hadorn und Monica Weiss in ihrem Geschäft in Baden. (isp)

«Das Offline-Spiel für jedes Alter wird bei uns im Laden nicht nur verkauft, es wird täglich gelebt», sagt Markus Hadorn, Geschäftsführer von «Miracoolix». Spielen sei eine Beschäftigung, die oft in Gemeinschaft mit anderen vorgenommen werde. Dass nebst der Sozialkompetenz auch die kognitiven und motorischen Fähigkeiten gefördert werden, ist ein zusätzlicher Bonuspunkt. «Spielen ist Medizin für die Seele», sagt denn auch Hadorns Partnerin, Monica Weiss. Und wie geht Hadorn vor, wenn ein Kunde oder eine Kundin ein «cooles» Spiel kaufen möchte? Eine konkrete Nachfrage sei unumgänglich, findet der Geschäftsführer. Je genauer jemand seine Wünsche ausdrücken könne, desto grösser sei die Chance, den Kunden individuell zu beraten. «Unsere Kundschaft ist queerbeet», erklären Weiss und Hadorn. «Kinder finden kleine Taschengeldfreuden und Geburtstagsgeschenke, Erwachsene aller Altersstufen suchen sich tolle Gesellschaftsspiele, Puzzles oder Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke aus.» Die meisten «Dauerbrenner» seien regeltechnisch eher einfach, sodass man gleich loslegen könne. Solche Spiele haben meist eher eine kurze Spieldauer. Komplexere Spiele bestechen eher durch ihre Optik, die Thematik oder den Mechanismus, so die Geschäftsleiter. Auch der Zeitgeist bestimme, welche Spiele beliebt seien. Aktuell sind kooperative Spiele – «miteinander statt gegeneinander» – der Renner.

Sich dem «Mainstream» entziehen
1998 verwirklichte Jürg Haller seinen Traum und eröffnete in Wettingen ein kleines und vor allem feines Fachgeschäft für Gesellschaftsspiele. Kurz -darauf haben Monica Weiss sowie -Markus Hadorn das Geschäft übernommen und sind vor fünf Jahren an die Mellingerstrasse 22 nach Baden umgezogen. Bewusst wollten sich die beiden Geschäftsleiter dem Mainstream entziehen und boten ihrer Kundschaft mitunter auch Spiele von kleineren Spielverlagen und Herstellern an. Die gesamte Philosophie wird heute immer noch im selben Stil weitergeführt. Nebst dem Standortwechsel nach Baden hat sich auch das Sortiment inzwischen erweitert. So findet man im 100 Quadratmeter grossen Geschäft edle Holzspielsachen, Bastel- und Malartikel sowie die begehrten Krimi-Total- und Escape-Spiele.

Wie kam es denn zum geheimnisvollen Namen «Miracoolix»? «Unser Vorgänger und Gründer hat den Namen kreiert», erzählt Markus Hadorn. «Miracoolix» sei eine Kombination aus «Miracolo» – Wunder – und dem Wort «Cool» sowie eine Anspielung auf den berühmten gallischen Druiden aus Asterix. «Damit können wir uns auch nach 23 Jahren noch immer indentifizieren», betonen die beiden Geschäftsführer.

Nebst dem Verkauf bietet «Miracoolix» seit rund drei Jahren auch die Gelegenheit an, Puzzles zu tauschen. Das Angebot erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Wer gerne und viel «puzzlet», ist mit dem Tausch gut bedient. Dieser spart Platz und Geld und ist erst noch nachhaltig.

Spieleabende hoch im Kurs
Markus Hadorn staunt immer wieder über die Vielfalt der Spiele, welche die meist hobbymässigen Autorinnen und Autoren entwickeln. Gelangt eine Idee zur Umsetzung, wird der Prototyp erstmal mit verschiedenen Leuten getestet und optimiert. Spielen werde nie aus dem Trend kommen, ist Hadorn überzeugt. Denn zusammen zu spielen, das verbinde enorm. «Es fördert das gemeinsame Erleben», so der Geschäftsleiter. Auf den Mitspieler zu achten und zu reagieren, sei ein intensives zwischenmenschliches Erlebnis, das noch dazu die Konzentration schule. «Virtuelles und digitales Spielen können dies nie ersetzen», ist Markus Hadorn überzeugt.

Seit zwanzig Jahren organisiert «Mira-coolix» regelmässig Spielabende. Die -öffentlichen und kostenlosen Anlässe sind äusserst beliebt. Junge Erwachsene bis hin zu längst pensionierten Spielfreaks sitzen zusammen am Tisch und verbringen eine tolle Zeit miteinander. Beim Spielen in eine andere Welt und in verschiedene Rollen einzutauchen, fasziniert nun mal viele Menschen. Und haben Monica Weiss und Markus Hadorn selber ein Lieblingsspiel? «Eines zu nennen, ist schwierig», sagen sie -unisono. «Wir haben einige zu Hause und wechseln immer wieder ab.» Dann fällt ihnnen doch noch ein Favorit ein: das Kennerspiel «Flügelschlag + Erweiterungen». «Das haben wir inzwischen sicher über 200 Mal gespielt», schmunzeln die beiden.

Spiele fürs grosse Fest (von Miracoolix)

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Flügelschlag – Das Highlight: Amerikanischen, europäischen, ozeanischen und bald auch asiatischen Vögel gilt es, einen geeigneten Lebensraum zu bieten und ihre Spezialfähigkeiten zu nutzen. Verdeckte und offene Spielziele wollen erfüllt werden; punkteträchtige Exemplare sind beliebter, doch auch schwieriger anzusiedeln. Alter: 10+, Spieler: 1 bis 5, Dauer: 90 Min.

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So Kleever– Das Kooperative: «Wohl das kreativste Wortspiel der letzten Jahre. Kooperative Entscheidungen und richtige Zuordnungen der Wortplättchen führen zum Ziel. Wer punkten will, muss die Gedankengänge der Mitspieler erraten können, um gemeinsam die Worte an der richtigen Stelle zu platzieren. Das Spiel eignet sich auch besonders gut für zwei Personen.» Alter: 10+, Spieler: 2! bis 6, Dauer: 30 Min.

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Joy – Das Teamspiel: «Das neue turbulente und actionreiche Laufspiel aus Schweizer Feder ist eine Anlehnung ans Spiel Dog. Gleichwohl hat das Spiel seinen ganz eigenen und speziellen Charakter und Reiz.» Alter: 10+, Spieler: 2 bis 4, Dauer: 60 bis 80 Min.

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Pok – Klein und fein: «Bluffen, zocken, überlisten: Dieses Spiel hat einfache Spielregeln und einen witzigen Charakter. Drei Würfel geben vor, welche Steine in jeder Runde gefragt sind. Bei Übereinstimmung wird man diese los, was übrigens auch das Spielziel ist.» Alter: 8+, Spieler: 3 bis 7, Dauer: 10 Min.

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Palapeli – Knifflige Rahmenpuzzles für Erwachsene: «Schon die aussergewöhnlichen Rahmenpuzzles von Curiosi entdeckt? Mit dem Palapeli-Puzzle hat man die Möglichkeit, die Funktionalität seines Puzzles zu erweitern. Man kann sein Kunstwerk aufstellen oder sogar aufhängen. Eine knifflige Herausforderung mit bseonderem Reiz!» 6 verschiedene Motive, zwischen 208 und 248 Teile.

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