Wärme für ein ganzes Quartier

Am Freitag starteten die Bauarbeiten für die Heizzentrale an der Sommerhaldenstrasse. Der Wärmeverbund soll rund 420 Wohneinheiten versorgen.
Startbereit: Reto Markwalder (Jäggi AG), Felix Kreidler (IBB Energie AG), Daniel Flückiger (Nanotech AG), Stadtrat Jürg Baur, Beat Meier (Birchmeier Bau AG), Norbert Walker (Walker Architekten AG), Bruno Schuler (Schule Brugg), Stefan Obrist (IBB Energie AG), Markus Ottiger (Forstamt Brugg), Reto Ryser (VZP Ingenieure AG) und Eugen Pfiffner (IBB Energie AG). (Bild: aru)

Auf dem Gelände der Schule Au-Erle hat die Stadt Brugg den Standort für die neue Heizzentrale Sommerhaldenstrasse der IBB Energie AG definiert. Dort begrüssten die Verantwortlichen am vergangenen Freitag zum Spatenstich, der zu einem Schnitzelwurf umdisponiert wurde. Gesamtprojektleiter Stefan Obrist lud die Anwesenden auf einen virtuellen Rundgang ein und erläuterte die Eckpfeiler des Grossprojekts. Der Schnitzelbunker, der insgesamt 320 Kubikmeter Schnitzel fasst, wird im Untergrund entstehen und, bei einer Höhe von 6 Metern, rund 15 mal 25 Meter umfassen. Darin befinden sich zwei Holzkessel mit je 900 Kilowattstunden Leistung. Ebenfalls steht ein Gaskessel bereit, der bei Revisionen zum Einsatz kommt und in den Sommermonaten für Warmwasser sorgt. Man strebe einen Verbrauch von 80 Prozent Holz gegenüber 20 Prozent Gas an, so Obrist. Bedient werden durch den Wärmeverbund insgesamt 420 Wohneinheiten. Das Obergeschoss des Schnitzelbunkers entsteht auf dem Grünstreifen vor der Schulanlage und wird gebraucht, um das Untergeschoss zu bedienen. Besonders ins Auge fallen wird der 29 Meter hohe Kamin der Anlage. «Dieser wird mit wildem Wein begrünt und dient als Tierhotel für Fledermäuse, Mauersegler, Turmfalken und zahlreiche Insekten», betonte Stefan Obrist.

Staubiger Start für Schnitzelheizung. Zum Startschuss der Bauarbeiten für die grosse Heizzentrale Sommerhaldenstrasse lud die IBB Energie AG zu einem Spatenstich der speziellen Art ein. (Bild: aru)

Erweiterung vorgesehen
Die Grussbotschaft der Stadt überbrachte Stadtrat Jürg Baur, der für seinen kurzfristig verhinderten Kollegen Roger Brogli einsprang. «Es freut uns, als Energiestadt den Spatenstich vollziehen zu dürfen für dieses zukunftsträchtige Projekt», so Baur. «Die Stadt Brugg hat mit diesem Projekt einen grossen Schritt in die richtige Richtung gemacht.» Felix Kreidler, Geschäftsleiter Ingenieur- und Service-Dienste IBB Energie AG,  erläuterte den aufwendigen Planungsprozess, der insgesamt sieben Jahre gedauert hat. Auch Eugen Pfiffner, CEO IBB Energie AG, gab seiner Freude Ausdruck und betonte explizit das Mittragen dieses Projekts durch die Anwohnerinnen und Anwohner. «Sie sind extrem wichtig», so Pfiffner.  Das Projekt soll in einer ersten Etappe das Gebiet an der Sommerhaldenstrasse, von der Schule Au-Langmatt bis zur Langmattstrasse, bedienen. «Vorgesehen sind bereits jetzt zusätzliche Erweiterungen Richtung Lauffohr», freute sich der CEO.

Von hoher Wichtigkeit ist das Projekt auch fürs Forstamt Brugg, wird es doch für die Lieferung der Schnitzel verantwortlich zeichnen. «Wir haben bezüglich Schnitzel noch viel Potenzial», so Leiter Markus Ottiger. Für die neue Anlage werde man etwa alle zwei Wochen eine Lieferung machen müssen. «Ich bin überglücklich, dass endlich ein solches Projekt umgesetzt wird», sagte der Leiter Forstamt. «Es ist nicht nur für uns ein schöner Hoffnungsschimmer.» So hofft Markus Ottiger, dass das Holz aus den umliegenden Wäldern in Zukunft noch stärker in Wärme umgesetzt wird.