Die IBB Energie AG im Fokus

Das Hauptreferat der Veranstaltung der FDP im Salzhaus Brugg war den grossen Herausforderungen im Energiebereich gewidmet.
Informierten über aktuelle Themen: Peter Reimann, Bruno Kaufmann, Reto Wettstein, Anita Bruderer, Titus Meier und IBB-CEO Eugen Pfiffner. (Bild: mw)

Zum 30. Informationsanlass hiessen seitens der FDP Brugg das für die Organisation zuständige Vorstandsmitglied Peter Reimann und Präsident Titus Meier die Gäste willkommen. Letzterer wies darauf hin, dass die Veranstaltung in einem neuen Rahmen mit Ausklang bei Gerstensuppe durchgeführt werde.

Anschliessend stellte Eugen Pfiffner die IBB Energie AG vor, in der er seit 2009 als CEO wirkt. Er betonte, die Stadt Brugg als Eigentümerin habe mit dem in 21 Gemeinden in der Region tätigen Unternehmen zwar ein gutes Pferd im Stall, aber bezugnehmend auf die aktuellen Verwerfungen im Beschaffungswesen wies er auf die grossen Herausforderungen in Sachen Betriebsführung und Kalkulation hin. Mit folgenden Kernzahlen unterstrich Pfiffner die Bedeutung der IBB-Gruppe: 95 Mitarbeitende erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von 74 Millionen Franken. Die Bilanzsumme betrug 204 Millionen Franken. Der Stromabsatz lag bei 241 Gigawattstunden, der Gasabsatz bei 290 und das Wärme-Contracting bei 6 Gigawattstunden. Herausforderungen ergeben sich 2023 in verschiedener Hinsicht, so zum Beispiel beim Strompreis für Haushalte, der – exklusive Mehrwertsteuer – von 20,65 auf 24,54 Rappen pro Kilowattstunde steigt. Für Strom, Gas und Wasser haben die IBB einen Krisenstab eingerichtet, der die Thematik der Verfügbarkeit in diesen Bereichen verfolgt.

Verstärkte Zusammenarbeit
Verschiedene Massnahmen für den mögliche Mangellagen sind auch in Sachen Umbau der Wärmeversorgung im IBB-Versorgungsgebiet angedacht. Die Energiefachleute versprechen sich allgemein viel von zunehmend zum Einsatz gelangenden alternativen Möglichkeiten wie Wärmepumpen, Solaranlagen, Holzschnitzelheizungen und Elektromobilität. Beispiele sind etwa der Einsatz von Elektropostautos und Fernwärmeanlagen. Im Sektor Wasserversorgung führt der Klimawandel infolge vermehrter Trockenheit und Hitze zu einem steigenden Wasserverbrauch durch Landwirtschaft und Private. Hier ist mit dem Bau von Wasserverbünden die verstärkte operative Zusammenarbeit zwischen Gemeinden infrakstrukturbezogen und wirtschaftlich sinnvoll. Schwierigkeiten bei der Planung des Einkaufs von Strom und Gas bereiten zum Teil die volatilen Beschaffungskonditionen, welche allenfalls zu hohen Risiken für regionale und lokale Energieunternehmungen führen können. Ein solider Bestand an finanziellen Reserven bietet deshalb Vorteile in Sachen Absicherung.

Im Anschluss an das gut einstündige Referat und die nachfolgende rege Diskussion berichtete Stadtrat Reto Wettstein vom Ressort Gesellschaft über die zahlreichen laufenden und in Planung befindlichen Projekte in Brugg. Etliche davon sind jedoch durch Einsprachen blockiert. Von Windischer Seite doppelte die für das Ressort Tiefbau zuständige Gemeinderätin Anita Bruderer nach und erwähnte die diversen Vorhaben, zu denen unter anderem auch die Klärung der Strategie für das Elektrizitätswerk zählt. Zum Abschluss bedankte sich Bruno Kaufmann, Präsident der FDP Windisch, bei den Mitgliedern und Supportern der beiden Ortsparteien.