«Nicht mehr wegzudenken»

Kurz nach ihrem Umzug von Solothurn nach Untersiggenthal kam Dolly Plüss, die sich in ihrer alten Heimat in sehr kunstaffinen Kreisen bewegt hatte, auf die Idee, die Kunst auch in ihrer neuen Wohngemeinde zu fördern. Ihr Ehemann und sie begannen daher, Kunstschaffende aus ihrem Solothurner Bekanntenkreis nach Untersiggenthal einzuladen. «Anfangs wurde das hier nicht so geschätzt», erzählt Dolly Plüss, die nach 44 Jahren als Vereinspräsidentin das Amt dieses Jahr an ihren Sohn Micha Plüss übergeben hat, «schliesslich waren wir damals noch ganz neu in der Gemeinde und wurden wohl als Eindringlinge betrachtet.» Dies sei jedoch lediglich ein weiterer Ansporn für sie gewesen, weitere Kunstausstellungen zu organisieren und 1978 schliesslich den «Kulturkreis Untersiggenthal» zu gründen. Inzwischen ist der Kulturkreis in Untersiggenthal nicht nur akzeptiert, sondern «aus dem kulturellen Angebot nicht mehr wegzudenken», wie Dolly Plüss erfreut konstatiert.

Angebot stetig erweitert
Auch betreffend das kulturelle Angebot ist der Kulturkreis in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen. «Anfangs beschränkten wir uns vorwiegend auf die bildende Kunst», erklärt die langjährige Vereinspräsidentin, «das lief irgendwann so gut, dass wir erst Lesungen und später auch Kleinkunstanlässe mit in unser Programm aufnahmen.» So kam es auch, dass das mittlerweile schweizweit bekannte Komiker- und Kabarett-Duo «Ursus und Nadeschkin» einen ihrer frühen Auftritte in Untersiggenthal hatten. Das sei vor allem rückblickend ein ganz besonderer Abend gewesen, meint Dolly Plüss.

Obwohl sie als Vorstandsmitglied nach wie vor viel Herzblut in den Verein investiert, sah Plüss die Zeit gekommen, nicht mehr selbst an vorderster Front zu stehen. «Zum Glück haben wir viele engagierte Leute und sehr treue Mitglieder», zeigt sie sich beruhigt, «und so glaube ich, dass der Verein noch eine lange Zukunft vor sich hat.»

kult-untersiggenthal.ch