«Bibliothek ist ein Gemeinschaftsprojekt»

Am Freitag wurde die Stadtbib­liothek im Effingerhof offiziell eingeweiht. Damit war nicht nur für die Eigentümerschaft ein Meilenstein erreicht.
Hielt eine witzige Ansprache: Netwerch-Architekt Daniel Christen, Verena Kornfeld von der Eigentümerschaft und Stadtrat Leo Geissmann. (Bild: aru)

Zu Beginn seiner Rede zog Stadtrat Leo Geissmann ein rotes Windrad aus seiner Tasche. Das sei ihm zu Beginn des Projekts übergeben worden, als Unterstützung, damit ihm «die Puste nicht ausgehe». Während seines Rückblicks auf den politischen Prozess, der 2014 begonnen und letztlich zum Umzug der Stadtbibliothek in den Effingerhof geführt hat, packte Geissmann zudem ein dickes Buch aus, das symbolisch für die vielen Stürme und Errungenschaften der vergangenen Jahre stand. «Es hat sich gelohnt», so das Fazit des Stadtrats. «Wir dürfen stolz sein.»

«Einen Meilenstein erreicht»
Dann übergab er an die weiteren Rednerinnen und Redner, die symbolisch Kapitel für Kapitel des Buches beitrugen. Den Beginn machte Bibliotheksleiterin Cécile Bernasconi. Sie erzählte von ihren Anfängen vor sechs Jahren und dem langen Atem, der während des Prozesses gefordert war. Immer wieder sei es zu Verzögerungen gekommen. «Unsere Bibliothek ist ein Gemeinschaftswerk», fasste Bernasconi den zurückgelegten Weg zusammen. Und freudig ergänzte sie: «Heute, nach einer Woche Betrieb, fühlt sich alles richtig an.» Verena Kornfeld von der Eigentümerschaft Cadima Real Estate AG erzählte aus dem Blickwinkel des Partizipationsprozesses, der die Zukunft des traditionsträchtigen Gebäudes mitten in der Altstadt mitgeprägt hat. «Was den Umbau des Effingerhofs angeht, haben wir heute einen Meilenstein erreicht», freute sie sich. Als Nächstes steht unter der Leitung ihres Sohnes Michael Kornfeld der Bau der Wohnungen in den oberen Geschossen des Hauses an. Zudem ist im Erdgeschoss ein Café geplant. Verena Kornfeld unterstrich die Bedeutung der Bibliothek für ihre Familie. «Wir alle lesen intensiv, und auch unser jüngstes Grosskind geht nie ohne Gute-Nacht-Geschichte ins Bett», so die Eigentümerin, die in Erinnerung an die Buchdruckkunst im Effingerhof ein paar Bleibuchstaben hochhielt. «Es ist etwas Wunderbares, eine Bibliothek beherbergen zu dürfen, die der ganzen Bevölkerung offen steht», freute sie sich.

Schrauben als Geschenk
Daniel Christen vom für den Umbau zuständigen Windischer Architekturbüro Netwerch AG fuhr mit einer Kiste voller Effingerhof-Schrauben vor. Diese verschenkte er im Anschluss an seine Rede, in der er den Partizipationsprozess rühmte. «Dass man die Bevölkerung mitgenommen hat, ist ein grosser Verdienst», so Christen, der sich als Brugger auch persönlich in der Verantwortung sah, beim Projekt Effingerhof einzusteigen. Er und sein Team stünden immer wieder vor Herausforderungen, erklärte er und nannte als Beispiel die Statik und die verschiedenen Schnittstellen innerhalb des Bauprozesses. Das letzte «Kapitel» bestritt Käthi Süess, Präsidentin des Vereins der Stadtbibliothek Brugg, die den steinigen und engen Weg beschrieb, der im Lauf des Prozesses immer weiter und offener wurde. Mit der Integration in die Stadtverwaltung schliesse man nun das Vereinskapitel ab, so Süess. Im Anschluss stiessen die Gäste am vom Café Fridolin phantasievoll bestückten Buffet auf die neue «Bibli» an.

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Vereinspräsidentin Käthi Süess. (Bilder: aru)

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Die Bibliothekarinnen Silvia Gysi und Carmen Böck.

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Stadtrat Reto Wettstein und Einwohnerratspräsident Michel Indrizzi.

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Partizipationsteam Krishna Menon, Claudia Filipek und Jürg Dietiker.

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Leiterin Cecile Bernasconi.

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Eigentümerschaft Verena Kornfeld und Vizeammann Leo Geissmann.

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Bibliotheksleiterin Cecile Bernasconi, Andrea Gsell (Leitung Zimmermannhaus), Judith Fuchs (Präsidentin Odeon), Stadtammann Barbara Horlacher.

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