Er wirbelt am Spielfeldrand

Seit 32 Jahren ist Martin Weber schon Präsident der Spielkommission des FC Veltheim. Für sein Engagement erhielt er nun den AFV-Award.
Martin Meier erhält den AFV-Award von der damals noch als Nationalratspräsidentin waltenden Irène Kälin. (Bild: zVg | Gerry Frei)

Als Martin Weber dem FC Veltheim als Aktivmitglied beitrat, stand die Berliner Mauer noch. Es war das Jahr 1987. Seither hat er sich ununterbrochen in verschiedenen Funktionen für den FC Veltheim engagiert und ist damit der dienstälteste Funktionär des Vereins. Für sein langjähriges Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz ist er im November im Trafo in Baden vom Aargauer Fussballverband mit dem AFV-Award ausgezeichnet worden. Die Auszeichung wurde dieses Jahr zum ersten Mal vergeben und ersetzt die bisherigen Auszeichnungen «Schiedsrichter des Jahres» und «Funktionär des Jahres». Weber machte das Rennen vor Esmeralda Büchler, langjährige Trainerin beim AFV, und dem Schiedsrichter Urs Schneider.

Beim AFV ist man sich sicher, mit «Webster», wie er im Verein genannt wird, eine gute Wahl getroffen zu haben. «Martin Weber ist schon seit Jahrzehnten für den FC Veltheim aktiv und hat dort in verschiedensten Funktionen gewirkt. Er hat diese Auszeichnung völlig zu Recht erhalten», findet Luigi Ponte, Präsident des Aargauer Fussballverbands. «Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet zu gewinnen», gesteht Martin Weber, «das ist für mich eine sehr schöne Wertschätzung meiner Arbeit.»

Vom Junior zum Vorstand
Schon vor seiner Zeit als Aktiver hatte Martin Weber sein fussballerisches Können bei den Junioren des FC Veltheim entwickelt und verfeinert, ab 1987 spielte er in der ersten Mannschaft. In seine Zeit als Aktiver fiel auch der bisher grösste sportliche Erfolg des FC Veltheim. 1995 konnte man im Aargauer Cup verschiedene Mannschaften aus der zweiten und dritten Liga ausschalten. Damit stiess die Mannschaft mit Martin Weber bis in den Aargauer Cupfinal vor. Dort unterlag man dem damaligen Meister der zweiten Liga, Wohlen, nur knapp mit 2:1. In der gleichen Saison schaffte man zudem den Aufstieg in die dritte Liga.

Kurz darauf musste «Webster» seine aktive Karriere aus gesundheitlichen Gründen beenden. Inzwischen war er längst als Sekretär der Spielkommission in den Vorstand des FC Veltheim gewählt worden. 1990 wurde er schliesslich zum Präsidenten der Spielkommission befördert. Daneben bekleidete er aber immer wieder auch andere Positionen und half überall aus, wo Bedarf war.

Mitwirken im Traditionsverein
Nicht nur Martin Webers Engagement für den Verein währt schon seit Jahrzehnten. Auch der FC Veltheim selbst blickt bereits auf eine lange Vereinsgeschichte zurück. «Letzten Sommer konnten wir unser 100-Jahre-Vereinsjubiläum feiern, das war natürlich schon etwas ganz Besonderes», erinnert sich Weber. Kurz zuvor hatte sich der Verein in sportlicher Hinsicht gleich selbst beschenkt, indem nach 23 Jahren erstmals wieder der Aufstieg in die dritte Liga gelang. Und auch was die weitere Entwicklung betrifft, blickt der FC Veltheim entspannt in die Zukunft. «Wir haben keine Nachwuchsprobleme. Wir sind zwar ein eher kleiner Fussballverein, dafür darf bei uns jeder mitspielen», erklärt Weber. «Zudem gibt es keine Wartelisten wie bei einigen grösseren Vereinen.»

Für runde Abläufe sorgen
Als Präsident der Spielkommission ist «Webster» vor allem neben dem Platz für den FC Veltheim im Einsatz. Es ist seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass an Spieltagen der Platz gemäht und vorbereitet ist, die Mannschaften zur richtigen Zeit am richtigen Ort eintreffen, Schiedsrichter auf dem Platz sind und die Mannschaften in den richtigen Trikots auflaufen. Die Liste liesse sich noch beliebig fortsetzen. «Es gibt fast jeden Tag etwas zu tun, und oft fallen auch kurzfristig wieder Dinge an, die erledigt werden müssen» resümiert der Vereinsfunktionär. «Da muss man schon etwas vorausschauend agieren.»

Der Grund für sein langjähriges Wirken liegt aber nicht nur auf dem Fussballplatz. «Natürlich ist auch bei uns der sportliche Aspekt wichtig, das kommt für mich aber nicht an allererster Stelle», verrät «Webster». «Für mich geht es vor allem um die Kameradschaft, die in unserem Verein vorherrscht.» Auch in dieser Hinsicht hat der FC Veltheim in Martin Weber einen «absoluten Top-Mann», wie Luigi Ponte findet.