Sanierung der Limmatpromenade geplant

An seiner nächsten Sitzung wird der Badener Einwohnerrat über eine Neugestaltung des Limmatufers für 2,5 Millionen Franken befinden.
So soll die Limmatpromenade beim «Tränenbrünneli» aussehen. (Visualisierung: zVg)

Sitz- und Liegestufen an der Limmatpromenade auf der Höhe des «Tränenbrünnelis» wollte bereits 2005 der SVP-Einwohnerrat Jan Widmer in einem Postulat. Baden sei eine Stadt, die stark mit dem Wasser verbunden ist. Leider gebe es aber keinen öffentlichen Platz, der direkten Zugang zur Limmat gewähre, begründete Widmer seinen Vorstoss und stiess im Gemeindeparlament auf Zustimmung. Vier Jahre später wurde das Postulat «abgeschrieben» – ohne Umsetzung aus der Geschäftskontrolle entfernt. Man wolle die Entwicklung im Bäderquartier abwarten. Gut Ding will Weile haben, denn nun scheint die Zeit reif dafür. Der Stadtrat legt dem Einwohnerrat für dessen Sitzung vom 31. Januar ein Projekt samt einem Baukredit über rund 2,5 Millionen Franken vor. «Die Limmatpromenade hat eine grosse Bedeutung als Naherholungsgebiet der Badener Kernstadt», begründen Stadtammann Markus Schneider und Stadtrat Philippe Ramseier, in dessen Ressort das Vorhaben angesiedelt ist, die geplante Investition. «Der Neubau des Thermalbads verleiht der Limmatpromenade einen zusätzlichen Stellenwert als wichtige Verbindung zwischen Bahnhof und den Bädern mit einer entsprechend hohen Frequenz an Fussgängerinnen und Fussgängern», sagt Schneider.

Das Projekt sieht eine Sitzstufenanlage im Bereich des «Tränenbrünnelis» vor. (Visualisierung: zVg)

Neue Geländer und Beleuchtung
Wie schon im Postulat gefordert, ist auch im aktuellen Projekt eine Sitzstufenanlage im Bereich des «Tränenbrünnelis» ein zentrales Element der Neugestaltung. Diese biete den Besucherinnen und Besuchern einen erweiterten Erholungsraum und stärke den Bezug zur Limmat. Generell wird es laut Ramseier entlang der Promenade mit neuen, einheitlichen Bänken ein grösseres Sitzangebot geben. Der eigentliche Fussweg soll etwas breiter – geplant sind drei Meter – und von den Stolperfallen, welche die Wurzeln der geschützten Platanen bilden, befreit werden. Dies erreicht man, indem die Verkehrsfläche mit einer Aufschüttung um 50 bis 80 Zentimeter höher gelegt wird.

Wo sich viele Leute aufhalten und flanieren, gilt es auch, den Sicherheitsaspekt im Auge zu behalten. So wird man die maroden Geländer durch neue ersetzen, welche mit ihrer Einheitlichkeit zusätzlich für ein ruhigeres und eleganteres Bild der Promenade sorgen sollen. Apropos Sicherheit: Mit der aktuellen Beleuchtung ist es hier nachts eher ungemütlich. Das soll sich mit neuen Kandelabern, die hangseitig angebracht werden, im positiven Sinn ändern. Sagt der Einwohnerrat ja zur Vorlage, will der Stadtrat unmittelbar nach der Badenfahrt mit der Umsetzung beginnen.

Gute Noten verdient?
Hat Stadtrat Philippe Ramseier als Ressortverantwortlicher gute Projektarbeit geleistet? Welche Note hat er verdient? Die Frage ist insofern falsch gestellt, als dass der Stadtrat eine Kollegialbehörde ist und daher alle Mitglieder die Planung mittragen und verantworten müssen. Dies zeigt ein Hauptproblem eines anderen Geschäfts der nächsten Einwohnerratssitzung auf. Es ist ein Vorstoss der SVP, in welchem Noten für die Tätigkeit der Stadtratsmitglieder gefordert werden. Derselbe Vorstoss wurde auch in Wettingen eingereicht. Beide Exekutiven sprechen sich gegen eine systematische externe Beurteilung und Benotung ihrer Arbeit aus. Ein Grund ist das bereits erwähnte Kollegialitätsprinzip. Ein anderer Einwand: Eine Leistungsbeurteilung für Gemeinderäte ist in den gesetzlichen Vorgaben von Bund und Kanton nicht vorgesehen. Hauptargument für ein Nein ist jedoch, das es sich um vom Volk gewählte «Funktionärinnen» und «Funktionäre» handelt. Die Stimmberechtigen können nach dem Motto «Wahltag ist Zahltag» im Rahmen der Gesamterneuerungswahlen ihre Benotung an der Urne abgeben.