Die Frühlingsferien werden unterhaltsam

Der neue Verein «Ferienpass Obersiggenthal» bietet vom 17. bis zum 22. April über achtzig Kurse für Erst- bis Sechstklässler an.
Das neue Ferienpass-Team: (hinten) Rosemarie Weigt, Anne-Caroline Binder, Andrea Schneider, Olga Schmidhauser, Ralph Hunziker. Vorne: Claudine Egger, Claudia Violi, Nadia Lötscher und Barbara Buser. (Bild: zVg)

In den kommenden Frühlingsferien findet in Obersiggenthal erstmals seit 2019 der beliebte Ferienpass wieder statt. Nachdem in den Jahren 2020 bis 2022 die Durchführung pandemie- und zeitbedingt nicht mehr möglich war, haben sich im Frühjahr 2022 einige Private zusammengetan, um dieses Projekt wiederzubeleben. Sie haben den Verein «Ferienpass Obersiggenthal» gegründet und dem Projekt mit einer neuen Homepage ein neues Gesicht gegeben. Mit viel ehrenamtlichem Engagement und Herzblut konnte ein Programm von über achtzig Kursen zusammengestellt werden. So können die Kinder unter anderem backen, tanzen, basteln, fotografieren, Feuerwehr und Polizei besuchen und vieles mehr.

Herzensprojekt im Markthof
Darunter sind auch Highlights wie Schlafen im Heu und ein Projekt, das auch nach der Ferienpasswoche bestehen bleibt – nämlich, die Unterführung beim Markthof neu zu bemalen. Dieses Projekt sowie auch die zahlreichen weiteren Kurse liegen Claudine Egger, Verantwortliche für die Website und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, sehr am Herzen: «Es freut mich ungemein, mit welcher Offenheit, mit welchem Engagement und mit welcher Freude sich alle Beteiligten sofort bereit erklärt haben, das Projekt im Markthof mit den Kindern zu verwirklichen.» Auch die Gemeinde trage dazu bei, indem sie einen Teil der Kosten übernimmt und das Vorhaben unbürokratisch bewilligt hat. Ein eigens hierfür zusammengestelltes Kreativteam hat ein Konzept erarbeitet, welches von den Kindern unter kundiger Anleitung auch gut umgesetzt werden kann.

Die neue Website läuft über die Buchungsplattform Feriennet, welche von Pro Juventute bereitgestellt und von verschiedenen Ferienpassanbietern genutzt wird. Ab 20. Februar sind die Kurse online aufgeschaltet. Dann beginnt die «Wunschphase»: Es können so viele Kurse ausgewählt werden, wie man möchte. Dabei können die Kinder mit ein bis drei Sternchen ihre Favoriten kennzeichnen. Es ist auch möglich, bei den Kursen zu erwähnen, dass man diese mit einem Gspänli oder einem Geschwisterkind besuchen möchte. Nach Abschluss der Wunschphase (26. Februar) teilt ein Algorithmus mit Namen «Gale-­Shapely» Anfang März jedem Kind jeweils drei Kurse zu.

Mit Nobelpreis ausgezeichnet
Der verwendete Algorithmus gilt als «besonders faires» Programm, für dessen Entwicklung die Erfinder sogar einen Nobelpreis erhielten. Es nimmt die Kursteilungen so vor, dass jedes Kind einen gewünschten Kurs besuchen kann, und es prüft auch Überlappungen oder Zeitabstände zwischen den verschiedenen Kursen. Wenn sich Gruppen angemeldet haben, dann werden diese einem Kurs entweder als Gruppe zugeteilt oder gar nicht. So kann sichergestellt werden, dass alle interessierten Kinder glücklich sind und die Wünsche bestmöglich berücksichtigt werden.

Im Anschluss an die Zuteilung folgt vom 6. bis zum 12. März die sogenannte «Restplatzbörse». Hier können zusätzliche Kurse, für welche noch Plätze offen sind, direkt online gebucht werden – nach dem Prinzip «de Schnäller isch de Gschwinder». Nach der anschliessenden Zahlung der Ferienpasskosten – in der Regel pauschal 25 Franken – erhalten die Kinder den Ferienpass und können sich auf unterhaltsame Stunden freuen. Abgeschlossen wird die Woche am gemeinsamen Kinoabend, der am Samstag im Jugendhaus JUGS in Kirchdorf stattfindet und für alle Kinder mit Ferienpass gratis ist.

Weiterhin Helfende gesucht
Für Claudine Egger und das Team des Vereins «Ferienpass Obersiggenthal» geht dann eine lange und arbeits­intensive Zeit in die Schlussphase. Alle Beteiligten arbeiten ehrenamtlich, was neben Familie und Beruf viel Zeit in Anspruch nimmt. «Es ist ein Riesenaufwand», sagt sie. «Aber es ist auch eine grosse Freude, und wir sind begeistert davon, wie viele Obersiggen­thaler Firmen bereit sind, für die Kinder mitzumachen. Da werden zum Teil Kindheitserinnerungen wiedererweckt.»

Dennoch ist der Verein froh, wenn sich weitere Interessierte melden, um als Helfer bei den Kursen mitzumachen. So braucht es beispielsweise ­Begleitpersonen, wenn der Kursort ­etwas weiter weg liegt. Zwar hat man darauf geachtet, möglichst viele Kurse in der nahen Umgebung anzubieten, dennoch lässt sich eine Reise unter Umständen nicht ganz vermeiden. Wer sich als Helfer oder Helferin im Ferienpass Obersiggenthal engagieren möchte, kann sich auf der Website des Vereins unter dem Button «Helfen» anmelden. Weitere Infos erhält man auch auf Instagram unter dem Hashtag «#ferienpassobersiggenthal».

obersiggenthal.feriennet.pro­juventute.ch