Das zweite Leben von Fred Grob

Der Ehrendinger Fred Grob, Mitbegründer des christlichen Sozialwerks Hope und Cartoonist, erholt sich nach drei Operationen zu Hause.
Dank seines tiefen Glaubens überstand Fred Grob ein gesundheitliches Tief. (Bild: ub)

Wenn er anfängt, Witze zu erzählen, kommt Fred Grob in Fahrt. Hunderte kann er im Kopf behalten. Für die Kids im Kindergarten Rekingen sind die regelmässigen Besuche des Seniors ein Highlight. Er zeichnet mit ihnen und ist berührt: «Die Fünf- und Sechsjährigen sind noch ganz natürlich und unverbogen. Sie können staunen und sich an kleinen Dingen freuen.»

Im Kontrast dazu stehen die Besuche des ehemaligen Diakons in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg und im Bezirksgefängnis Baden. Seit vierzig Jahren verbringt er dort Zeit mit Strafgefangenen, die teilweise lebenslänglich in Haft sind. Die Gespräche bedeuten den Inhaftierten, die kaum Besuch bekommen, viel. «Ich begegne ihnen auf Augenhöhe und hole sie dort ab, wo sie sind. Natürlich spreche ich auch über Gott. Aber manche interessiert das nicht. Das ist für mich auch okay. Mit mir kann man über alles reden», so der gläubige Christ.

Lachen kann Fred Grob heute wieder. Auch wenn ihm sein Humor in letzter Zeit fast abhanden zu kommen drohte. Nach einer Darmspiegelung, die seine Hausärztin veranlasste, wurde ein Tumor entdeckt. Dieser erwies sich als bösartig, aber ohne jegliche Ableger, und wurde im Kantonsspital Baden umgehend entfernt. Dann sollte es nach Hause zu seiner Frau Marianne und Tochter Annina gehen, doch bei einer Untersuchung wurde Fred Grob ohnmächtig.

Ein intensiver medizinischer Check-up ergab, dass eine Halsschlagader zu achtzig Prozent verstopft war. Sie wurde in einem weiteren Eingriff ausgekratzt.

Drei Eingriffe hintereinander
Ein späterer Kontrollultraschall zeigte aber, dass die Wand brüchig war und sich ein Kalkteil gelöst hatte. Notfallmässig wurde deshalb ein Stent im tieferen Bereich seiner Halsschlagader implantiert. «Jetzt habe ich eine Narbe vom Hals bis beinahe zur Brust», sagt der Genesende mit sehr heiserer Stimme – eine Folge der Operation. Die drei Eingriffe mit Narkosen haben Spuren hinterlassen. Acht Kilo habe er abgenommen, erzählt Fred Grob.

Doch der Ehrendinger ist überzeugt: «Gott war in dieser Geschichte immer dabei und hat zur richtigen Zeit eingegriffen. Ich merkte nichts von der verstopften Halsschlagader. Alles passierte im Spital und wurde behoben, bevor etwas Schlimmeres daraus werden konnte.» Sein Vertrauen auf Gott habe ihn durch diese schwere Zeit begleitet. «Ich war auch bei den Vorbereitungen zu den drei Operationen ganz ruhig und fühlte mich getragen. Innerlich wusste ich, ich werde diese Zeit überleben.» Sobald er wieder fit ist, will Fred Grob seine Dienste am Mitmenschen wieder aufnehmen.