Das Lehrschwimmbecken in Lauffohr (LSB) und das Hallenbad Brugg weisen gleichzeitig einen hohen Sanierungsbedarf auf. Nun soll eine koordinierte Sanierungsstrategie entwickelt werden. Im Anschluss an die letzte Einwohnerratssitzung vom 20. Januar informierte der Stadtrat den Einwohnerrat über bisher eingeholte Abklärungen und stellte die favorisierten Lösungsvarianten vor (der «General-Anzeiger» berichtete). In der Präsentation wurden eine Bestandesaufnahme des LSB, der Hochwasserschutz für das Hallenbad, eine strategische Planung, ein architekturhistorisches Gutachten, je eine Zukunftsplanung für das LSB und das Hallenbad sowie eine Makroanalyse für das Letztgenannte und die zu erwartenden Kosten thematisiert.
In die Jahre gekommen
In der «Information zur Zukunft Lehrschwimmbecken und Hallenbad Brugg», welche der Stadtrat kommunizierte, heisst es zur Ausgangslage, dass das Hallenbad vierzig Jahre alt sei, sich die Gebäudehülle mehrheitlich im Originalzustand befinde und über die Jahre undicht geworden sei, was sich unter anderem durch einen Energieverlust zeige. Auch das Badirestaurant sei in die Jahre gekommen.
Bei der Zustandsüberprüfung für das LSB aus dem Jahr 2020 habe sich gezeigt, dass es einer dringlichen Totalerneuerung der technischen Anlagen und des Schwimmbeckens selbst bedürfe. Der Stadtrat schlägt in seinem Informationsschreiben den Einbau eines sogenannten Hubbodens im Lehrschwimmbecken vor, der die Veränderung der Wassertiefe durch mechanische Absenkung oder Anhebung des Schwimmbeckenbodens ermöglicht. Die Sanierungskosten liegen in einem Umfang von 4,4 Millionen Franken. Hinzu kämen rund 1,2 Millionen Franken für den Einbau des Hubbodens. «Dadurch ist ein optimaler Schwimmunterricht für grosse und kleine Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer möglich», so der Stadtrat. Ein Nachtragskredit im Frühjahr 2022 zur Behebung der dringlichsten Mängel im Lehrschwimmbecken hat einen Weiterbetrieb von fünf Jahren ermöglicht.
Rege Nutzung
Beide Bäder werden insbesondere von den Schulen rege genutzt. Im Lehrschwimmbecken in Lauffohr finden sich vier Brugger Schulklassen wöchentlich zum Unterricht ein, und die Auslastung des Beckens wird zudem durch den Besuch auswärtiger Schulklassen, Kinderschwimmkurse und Vereine sichergestellt. Was die Situation in Brugg betrifft, ist die Schule Brugg Hauptnutzerin; im Lehrplan 21 wird dem Schwimmunterricht zusätzliche Bedeutung beigemessen, informiert die Exekutive.
Erneuerung der Infrastruktur
Der Stadtrat hat sich mit verschiedenen strategischen Lösungsansätzen eingehender befasst. Einer davon sieht die Sanierung beider Standorte, Brugg und Lauffohr, vor, ein weiterer den zusätzlichen Einbau eines Hubbodens für eine ergiebigere Nutzbarkeit des Lehrschwimmbeckens. Diese Doppelsanierung würde Kosten in der Höhe von rund 26 Millionen Franken verursachen.
Kosten in gleicher Höhe würden bei einer Zusammenführung der beiden Angebote am Standort in Brugg anfallen. Diese Variante favorisiert der Stadtrat. Dabei würde das Lehrschwimmbecken in Lauffohr aufgehoben, dafür das Hallenbad in Brugg um ein Lehrschwimmbecken mit Hubboden erweitert. «Mit der Sanierung des Hallenbads und dessen Erweiterung um ein Lehrschwimmbecken kann ein zukunftsfähiges, gut nutz- und betreibbares Hallenbadangebot geschaffen werden», ist der Stadtrat überzeugt.
Architekturwettbewerb 2024
Für die Entwicklung eines Betriebskonzepts und eines Raumprogramms als Basis für die Durchführung eines Architekturwettbewerbs sind im Budget für das Jahr 2023 rund 100 000 Franken eingestellt worden, heisst es seitens des Stadtrats. Beim Einwohnerrat soll im Jahr 2024 für die Durchführung eines Wettbewerbs ein Kredit beantragt werden. Für die weitere Bearbeitung des Projekts bittet der Stadtrat diesen bis Ende Februar um Stellungnahme, ob das Lehrschwimmbecken am Standort Lauffohr aufzuheben und bei der Sanierung im Hallenbad zu integrieren sei.