Mit dem Wald und der Natur gearbeitet

Daniel Hitz würde seinen Beruf auch heute wieder erlernen. Den Siggenberger Wald kennt er wie seine Westentasche. Und bleibt ihm treu.
Der Wald auf dem Siggenberg war 41 Jahre lang Daniel Hitz’ Revier. (Bild: cl)

«Förster ist noch immer mein Traumberuf», sagt Daniel Hitz mit Nachdruck. Die Leidenschaft für seinen Beruf und das Ökosystem Wald sind ungebrochen. «Ich habe immer gern gearbeitet», sagt er und schiebt nach: «Mein Beruf bedeutet für mich auch ein grosses Mass an Freiheit und Selbständigkeit». Im letzten Jahr konnte Daniel Hitz sein 40-jähriges Arbeitsjubiläum beim Forstbetrieb Siggenberg feiern. In dieser langen Zeit hat er sich einen wertvollen Erfahrungsschatz angeeignet, von dem sein Team und drei Gemeinden profitieren konnten: Obersiggenthal, Untersiggenthal und Freienwil.

Ende Februar geht diese Ära nun zu Ende, und Daniel Hitz geht in Pension. Das Zepter hat er bereits an Christoph Hitz weitergereicht, der am ersten Januar seine Aufgabe übernommen hat. Dass ihm dieser Schritt in die Pension nicht ganz leichtfällt, gibt er beim Gespräch in der Waldhütte Rotkreuz in Untersiggenthal unumwunden zu. Auch wenn er durchaus Pläne hat für seinen neuen Lebensabschnitt.

Daniel Hitz war nie ein Stubenhocker. Bereits als Kind war er am liebsten draussen in der Natur. In unmittel­barer Nähe zu seinem ehemaligen Elternhaus in Ennetturgi befanden sich die Limmat, der Wald und ein Fussballplatz – ideale Spielplätze für einen naturverbundenen Jungen wie damals Daniel Hitz.

Die Eltern hatten eine Schreinerei und hofften, der Sohn würde in Vaters Fussstapfen treten. Doch Daniel Hitz wollte lieber Forstwart werden. So absolvierte er von 1974 bis April 1977 seine Lehre im damaligen Forst­betrieb Untersiggenthal. Bevor er 1983 die Försterschule in Lyss besuchte, war er noch im Stadtforstamt Baden und im zürcherischen Flaach engagiert.

1985 wurde er in Untersiggenthal als Förster gewählt. Seitdem hat sich viel getan. Positives, aber auch Unerfreu­liches wie beispielsweise «Lothar». An den Orkran können sich viele auch nach über zwanzig Jahren noch gut erinnern. Der Orkan fällte ganze Wälder, entwurzelte uralte Bäume und hat auch im Siggenthaler Wald ein Bild der Zerstörung hinterlassen. «Dazu kam, dass die Holzpreise in den Keller fielen, weil alle das Sturmholz schnell verkaufen wollten», erinnert sich Hitz.

Solaranlage auf dem Werkhof
Das Gute daran sei, dass man die Waldbaumethode danach umgestellt habe. Vom Femelschlag, bei dem der Wald kleinflächig verjüngt wird, auf Dauerwald, wo keine Flächenhiebe gemacht, sondern nur einzelne Bäume gefällt werden. In diese Zeit gehören auch der Zusammenschluss der beiden Betriebe Untersiggenthal und Obersiggenthal/Freienwil im Jahr 2015, bei dem sich das Revier von ­Daniel Hitz mit einem Schlag auf 833 Hektar vergrösserte, alle öffentlichen und privaten Wälder in den drei Gemeinden eingerechnet. Verwirklichen konnte er die Solaranlage auf dem Dach des Werkhofs mit 850 Quadratmetern Solarzellen.

Gerne hätte Daniel Hitz auch eine Windkraftanlage auf dem Siggenberg gesehen, oder einen Aussichtsturm am höchsten Punkt, aus Holz vom eigenen Wald. Aber über diese Ideen hätten sich nicht alle gefreut, erzählt er lachend. Besonders freue ihn nun, dass man für den Neubau der Dreifachturnhalle und der Mehrzweckhalle viel hei­misches Holz verwende.

Wichtig sei ihm in all der Zeit auch gewesen, den Nachwuchs zu fördern. Er habe achtzehn Lehrlinge ausgebildet. «Und alle haben die Abschlussprüfung bestanden», erzählt er nicht ohne Stolz. «Ich habe ihnen mitge­geben, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie», betont er.

Der Wald verändere sich stetig. Heute sei er vielfältiger, habe mehr Eichen, Eiben, Douglasien oder Elsbeeren – sie sollen den Wald fitter machen gegen Pilz, Käfer und den Klimawandel. Auch einige Gastbäume seien am Siggenberg zu finden, etwa ein Mammutbaum. Es sei eine Tradition geworden, bei jedem Bau einen Mammutbaum zu setzen. Drei Exemplare stehen bei der Waldhütte Rotkreuz. Daniel Hitz wird auch in Zukunft im Wald unterwegs sein. Vielleicht schon bald mit einem jungen Hund, den er zum Jagdhund ausbilden möchte, wie er verrät. Denn Hitz ist auch Jäger. «Langweilig wird mir bestimmt nicht», sagt er schmunzelnd. Er habe viele Hobbys. Nach seinen 41 Jahren im Dienst des Forstbetriebs zieht er eine positive Bilanz: «Es war eine gute Zeit, und die Zusammenarbeit mit den Behörden, den Waldbesitzern und dem Team war sehr gut.»