Eine turbulente Nacht in Venedig

Zwischen dem 21. Oktober und dem 1. Dezember findet die gepflegte Operettentradition ihre Fortsetzung – mit zwanzig Vorstellungen.
In den Startlöchern: Die Crew hinter der Operette. (Bild: mw)

Seit 1927 werden im Zweijahresrhythmus Inszenierungen von bekannten Bühnenwerken des Genres präsentiert. Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Bezeichnung hat ihren Ursprung in der italienischen Sprache und bedeutet «kleine Oper». Das Publikum wird mit Chor- und Sologesang sowie mit eingängiger Orchestermusik in turbulenter und entsprechend heiterer Handlung unterhalten. Dies ist auch für die neue Produktion so vorgesehen, wie anlässlich des Informationsabends im Gemeindesaal, dem späteren Aufführungslokal, zu erfahren war. Marc Frey, Präsident des Vereins Operette Möriken und Produktionsleiter, bot den rund hundert Anwesenden mit Unterstützung der Vorstandsmitglieder und von diversen «designierten» Akteuren eine Vorschau auf das Stück von Johann Strauss Sohn (1825 bis 1899) sowie einen Ausblick auf die umfangreichen Vorarbeiten und Aufgaben für die 41. Inszenierung des Vereins.

Ausgelassene Karnevalsstimmung
Die Uraufführung der komischen Operette «Eine Nacht in Venedig» fand 1883 in Berlin statt. Der Dreiakter handelt um die Mitte des 18. Jahrhunderts in der Lagunenstadt. Die von amourösen Verwirrungen geprägte Verkleidungs- und Verwechslungskomödie rund um den Karneval wird laut dem Berner Regisseur und Bühnenbildner Simon Burkhalter in einer eigenen, rund zwei Stunden dauernden Möriker Fassung gespielt. Die musikalische Gesamtleitung obliegt Renato Botti, Dottikon, die Co-Leitung hat Ramin Abbassi aus Möriken inne. Das Trio wartete im Rahmen des Informationsabends mit Ausführungen zu den geplanten Auftritten auf, ebenso die Brugger Choreografin Gizella Erdös, die Berner Designerin und Kostümbildnerin Manon Criblez sowie der mit seinem Team für Maske und Frisuren zuständige Möriker Fredi Schmid.

Als Solisten werden die Sopranistinnen Flurina Ruoss (Rolle: Anina), Stefanie Frei (Ciboletta), Andrea Hofstetter (Barbara Delaqua), Monika Käch (Agricola), die Tenöre Raimund Wiederkehr (Caramello), Arndt Krüger (Herzog Urbino), die Baritone Erwin Hurni (Pappacoda) und Yves Ulrich (in den drei Rollen Enrico, Testacchio und Balbi) mit von der Partie sein.

Ein Frauenheld im Mittelpunkt
Die Handlung dreht sich um den Herzog von Urbino, einen berüchtigten Schürzenjäger. Diesmal stellt er Barbara, der Gemahlin des Senators Delaqua, nach. Wegen der angesagten Maskierung fällt er jedoch auf eine Täuschung durch die Fischerin Annina herein, bis schliesslich die Auflösung ansteht. Die Aufführung ist geprägt von vielen Chor- und Tanzszenen in vorwiegend ausladenden, farbenfrohen Kostümen im Rokoko-Stil. Das Publikum bekam von den anwesenden Solisten mit Klavierbegleitung von Korrepetitorin Beata Wetli einige Kostproben zu hören. Jene Solisten, die nicht vor Ort sein konnten, übermittelten ihre Grussbotschaften per Video.