Jung und Alt basteln Saatkugeln

Die Generationen zusammenbringen: Jeden Monat besuchen die Kita-Kinder die Bewohnenden im Altersheim für gemeinsame Aktivitäten.
Vier Hände sind schneller als zwei: Teamwork im RAS. (Bild: vs)

Im Alterszentrum RAS sitzen acht Kinder im Alter von drei bis vier Jahren mit fünf Bewohnerinnen am Tisch. «Wie heisst du?», fragt Helga Reift einen Buben. An diesem Nachmittag steht ein gemeinsames Projekt vom Chinderhuus Surbtal und dem RAS Alterszentrum Ehrendingen auf dem Programm: Saatkugeln kneten, die am 25. Mai gemeinsam eingepflanzt werden. Jacqueline Mosimann von der Kinderkrippe hat die Bewohnerinnen und die Kinder in vier Gruppen eingeteilt. Schritt für Schritt erklärt sie, wie man die Saatkugeln formt. Dazu werden Erde, Blumensamen und Wasser in ein Becken geschüttet. Und auch Katzenstreu. Die Bewohnerinnen lachen. «Katzenstreu braucht es als Bindemittel», klärt Jacqueline Mosimann auf.

Sich gegenseitig gut tun
Dank flinker Kinderhände und der erfahrenen Bewohnerinnen sind die Kugeln schnell geformt. Danach werden sie in Eierschachteln gelegt. Am Ende wartet die wohlverdiente Pause mit Früchten und Kuchen – für die Kinder ein besonderes Zvieri. «Bei uns in der Kita gibt es nur Kuchen, wenn jemand Geburtstag hat», sagt Jacqueline Mosimann. Vonseiten des RAS ist Aktivierungsfachfrau Lutvica Nerminka dabei. Sie schaut, dass es den Bewohnerinnen gut geht.

Sabine Tobler, Leitung Pflege im RAS, erzählt, wie es zur Zusammenarbeit zwischen der Kinderkrippe und dem Alterszentrum gekommen ist. Im Dezember vergangenen Jahres überraschten die Kleinen die Bewohnenden spontan mit selbst gebackenen Lebkuchen. Danach habe sich von beiden Seiden das Bedürfnis gezeigt, die Generationen regelmässig zu mischen. «Unsere Bewohnenden sind es gewohnt, dass Jung und Alt nah beieinander leben», so Sabine Tobler.

Die Architektur berücksichtige das bereits, indem Alterszentren und Kitas nahe beieinander gebaut würden. Und die Kinder täten den Bewohnenden gut, ist Sabine Tobler überzeugt: «Sie kommen ohne Vorbehalte und erinnern die Bewohnenden an eine Zeit, in der sie selbst Kinder hatten oder zum Beispiel als Kindergärtnerin tätig gewesen sind.»

Bis im Juni ist jeden Monat ein Nachmittag mit Altersheimbewohnenden und dem Chinderhuus geplant. Danach ist bis Ende August Sommerpause. Denn zuerst müssen im neuen Schuljahr die neuen Kinder in der Kita eingewöhnt werden, erst danach kann es weitergehen mit Spiel und Spass im Alterszentrum. Das RAS übernimmt seinerseits auch Ideen von der Kinderkrippe: «Wir haben jetzt einen Schmetterlingsbrutkasten bestellt», erzählt Sabine Tobler. Für die ältere Generation sind die Besuche der Kinder eine willkommene Abwechslung. Bewohnerin Helga Reift meint: «Dass Kinder hier sind, sieht man nicht alle Tage.» Sie freut sich auf weitere Besuche der jüngsten Generation.