Die Bäderstadt in Öl gebannt

Die Kunstmalerin Tatiana Schöpfer-Safina malt am liebsten schöne Landschaften. Baden hat sie schon zu vielen Gemälden inspiriert.
Tatiana Schöpfer bei der Vernissage ihrer Ausstellung am Freitag. (Bild: sim)

Schon als kleines Kind zeichnete und malte Tatiana Schöpfer gern und oft. «Mein Vater hatte bei uns zu Hause eine Sammlung von Bildern von Gemälden berühmter Maler», erinnert sie sich. «Und ich habe einfach diese Bilder nachgezeichnet.» Im Alter von zehn Jahren zog sie von ihrer Heimatstadt Alatyr im Westen Russlands in die nahe liegende Millionenstadt Kasan. Während dieser ganzen Zeit liess sie die Malerei nie los, und schliesslich sandte sie ihr Vater an die höhere Musikschule in Kasan, wo Tatiana Schöpfer nach vier Jahren ihren Abschluss machte. Auch an der Kunstschule war ihre liebste Disziplin das Malen, und sie blieb dabei.

Der Liebe in die Schweiz gefolgt
In der Folge arbeitete sie mit verschiedenen Kunstschaffenden zusammen und verfeinerte ihre Fähigkeiten weiter. In einer Bar in Moskau während eines Yogaaufenthalts lernte sie ihren späteren Ehemann René Schöpfer aus Baden kennen und folgte ihm 2019 schliesslich in die Schweiz.

Obwohl es ihr schwerfiel, ihre Heimat und ihre Familie zu verlassen, fand Tatiana Schöpfer bald Trost und Geborgenheit in – wie könnte es anders sein – der Malerei, die ihr heute noch gegen das Heimweh hilft. Ihren Sinn fürs Schöne und Harmonische hat sie aber in der Schweiz nicht eingebüsst, und so kann man der Künstlerin inzwischen bei der Arbeit in Baden begegnen, wo sie geduldig ein Landschaftsporträt nach dem anderen in Öl anfertigt.

Anders als noch als Kind malt Tatiana Schöpfer mittlerweile ausschliesslich vor Ort und nicht mehr im Atelier. Obwohl die Bilder der Kunstmalerin dadurch plastischer werden, hat diese Methode den Nachteil, dass sie sehr zeitintensiv ist. «Wenn ich beispielsweise eine Landschaft am Morgen male, dann kann ich höchstens zwei Stunden am Tag an dem Bild arbeiten, weil danach das Licht nicht mehr stimmt», erläutert sie. Bis zu fünfzehnmal baut Tatiana Schöpfer deshalb ihre Staffelei am genau gleichen Ort zur immer gleichen Zeit auf, um ein einziges Landschaftsgemälde zu vollenden. Ihre Motivation dafür kommt aus ihr selbst: «Ich bin bei meiner Arbeit sehr selbstkritisch und selten zufrieden mit meinen eigenen Werken», gesteht die Künstlerin.

Wer sich selbst ein Bild von Tatiana Schöpfers künstlerischen Fähigkeiten machen möchte, hat nun erstmals in der Schweiz Gelegenheit dazu. Jene Werke, die seit ihrer Ankunft in Baden entstanden sind, sind bis zum 20. August im Hotel Du Parc in Baden zu sehen.

safina-paintings.com