Ein Fernwärmekabel zum Abschied

Der Gewerbeverein geht den Fachkräftemangel mit neuen Projekten an. Die Gewerbeausstellung «Undob» findet aber erst 2025 wieder statt.
Präsidentin Therese Schneider überreicht Kassierin Christa Ledergerber (links) ein ­originell verpacktes Abschiedsgeschenk. (Bild: is)

Im Mai 2019 zeigten sich neunzig Betriebe aus Untersiggenthal und Obersiggenthal an der Gewerbeausstellung im Gemeindesaal Obersiggenthal von ihrer besten Seite. Die «Undob» war nicht nur ein Publikumserfolg; die gute Zusammenarbeit der Gewerbevereine von Unter- und Obersiggenthal ebnete den Weg für eine Fusion der beiden Organisationen, die schliesslich 2021 vollzogen wurde. Dass es wieder eine Gewerbeausstellung geben soll, war allen Beteiligten klar. An der 3. Generalversammlung des Gewerbevereins Siggenthal am vergangenen Freitag im Landgasthaus zum Hirschen (Kirchdorf) gab Präsidentin Therese Schneider jedoch bekannt, dass diese auf den Frühling 2025 vertagt werde. Turnusmässig hätte die Ausstellung 2024 stattfinden sollen. Therese Schneider, die neu auch das Präsidium des Organisations­komitees (OK) übernimmt, konnte verkünden, dass die OK-Mitglieder ihre Bereitschaft zum Weitermachen bekräftigt haben. «Die Vorbereitungen beginnen im Herbst 2024», kündigte sie an. In den kommenden Monaten werde sich das OK nun wieder formieren.

In ihrem Jahresbericht blickte die Präsidentin dennoch auf ein gelungenes Jahr 2022 zurück. Neben der neuen Website (gewerbesiggenthal.ch) blieb unter anderem der Zukunftstag in bester Erinnerung. Im November konnten zwanzig Kinder in sieben Siggenthaler Betrieben einen Tag lang in der Berufswelt schnuppern. «Die Schule schätzt dieses Engagement sehr», wusste Vorstandsmitglied Stefan Hiltmann zu berichten. Gerade beim derzeitigen Fachkräftemangel müsse das Gewerbe Werbung machen. «Auch wenn man vielleicht keine Lehrstelle anbieten kann, ist es wertvoll, den Jugendlichen einen Schnuppertag und damit einen Einblick in einen Beruf zu ermöglichen», so der Garagist. Gemäss Therese Schneider soll die Zusammenarbeit noch intensiviert werden. Angedacht ist zum Beispiel ein Berufskundetag.

Ebenfalls ein Erfolg war die Gutscheinaktion zum 25-Jahr-Jubiläum der Fernwärme Siggenthal AG. Aus diesem Anlass hatte das Unternehmen Gutscheine an seine Kunden abgegeben, die nur bei Mitgliedern des Gewerbevereins Siggenthal eingelöst werden konnten. Die Gewerbebetriebe konnten diese dann bei Kassierin Christa Ledergerber in Bargeld umtauschen. Daraus resultierte eine Restanz von 27 000 Franken.

1600 Bons eingelöst
Rund 1600 Bons à 25 Franken habe sie eingelöst, sagt Ledergerber, die den 129 Mitgliedern eine positive Erfolgsrechnung (rund 750 Franken Gewinn) präsentieren konnte. Für 2023 ist ein Plus von 700 Franken budgetiert. Rechnung und Budget wurden – wie alle anderen Traktanden – ohne Gegenstimmen bewilligt.

Nach acht Jahren gab die Kassierin ihr Amt am vergangenen Freitag ab. Zum Dank erhielt sie von Therese Schneider ein Teilstück eines original Fernwärmekabels, in dem ein Gutschein für das Restaurant Oberstadt «versteckt» war. Zudem schlug die Präsidentin vor, Ledergerber zum Ehrenmitglied zu ernennen, was die Versammlung mit Applaus quittierte. Als neues Vorstandsmitglied wählten die anwesenden 36 (von 129) stimm­berechtigten Mitglieder Rebecca Froelich aus Nussbaumen. Das Ressort Finanzen übernimmt Daniel Binkert.

Auf dem Jahresprogramm 2023 stehen unter anderem eine Präsenz an der Einweihung des neuen Zentrums in Untersiggenthal im Herbst sowie der Zukunftstag und ein Infoabend mit einem IT-Hacker im November. Auf den Tischen lag eine Umfrage zu den Anlässen auf, welche die Mitglieder vor Ort ausfüllten. «Wir werden unser Programm aufgrund dieser Rückmeldungen noch anpassen», versprach Therese Schneider.

Gute Nachrichten konnte Obersiggenthals Frau Gemeindeammann Bettina Lutz Güttler in ihrem Grusswort verkünden. Dank eines sehr positiven Rechnungsabschlusses mit einem Plus von über fünf Millionen Franken könne die Gemeinde Schulden abbauen. Sie bedankte sich bei den Gewerblern für ihren Einsatz: «Sie füllen die Gemeinden mit Leben.»