Grünes Licht für Dorfverein 5300 Turgi

Turgi soll als Quartier von ­Baden lebendig bleiben und seine Interessen wahren. Deshalb wurde am 25. April ein Verein gegründet.
Ein weiterer historischer Moment im Bauernhaus: Die soeben beigetretenen Mitglieder nehmen die Statuten an. (Bilder: is)

Vor rund sechs Wochen haben die Beteiligten im Bauernhaus an der Limmat das Ja zur Fusion von Baden und Turgi gefeiert. Am Dienstag vor einer Woche erlebte die Turgemer Bevölkerung einen weiteren historischen Moment: die Gründung des Dorfvereins 5300 Turgi. Rund 90 Interessierte waren an die Gründungsversammlung gekommen, was Gemeinderätin Pas­cale ­Marder beinahe nostalgisch stimmte: «Das ist ja wie an einer Gemeindeversammlung», sagte sie in ihrer Begrüssung. Eine solche wird es hier nur noch zweimal geben, denn Turgi ist ab 1. Januar 2024 keine eigenständige Gemeinde mehr, sondern das elfte Quartier von Baden. Um die Interessen der Turgemer Bevölkerung wahren und die Anliegen des Quartiers gegenüber den Badener Behörden vertreten zu können, wurde am Dienstag vor einer Woche der Dorfverein 5300 Turgi gegründet.

Acht Vorstandsmitglieder, zwei Co-Präsidenten
Der neue Verein wird von einem achtköpfigen Vorstand geleitet. Angeführt wird das Gremium von zwei Männern: Dave Perlini und Axel Rieder (siehe Interview unten). Als Vizepräsidentin stellte sich Theaterfrau Käthi Janser zur Verfügung. Der Vorstand setzt sich mehrheitlich aus den Mitgliedern der Arbeitsgruppe zusammen, die seit Herbst 2021 die Vereinsgründung vorbereitet hat. Die Mitglieder repräsentieren die ganze Palette des Dorflebens: Markus Nigg vertritt das Gewerbe, Dominique Zehnder engagiert sich bei der Jubla und der Fasnacht, Jenny Zurkinden erlangte Bekanntheit als Kita-Leiterin und ist beim Kinder- und Jugendtheater tätig, Käthi Janser ist ebenfalls beim Theater und Präsidentin der Dorfvereinsvereinigung. Livio Häfliger, Scharleiter bei der Jubla und OK-Mitglied des Parkfests Turgi, sowie Roman Merz, Student der Uni Zürich und Vertreter des Turgemer Quartiers Wil, wollen sich auch im neuen Verein einsetzen. «Ich möchte dem Badener Stadtrat und dem Parlament auf die Finger schauen», kündigte Häfliger an. Das Quartier Turgi wird mit acht Personen im Einwohnerrat vertreten sein; die Wahlen werden im November abgehalten.

Start im September 2021
Käthi Janser zeigte nochmals in einem Rückblick auf, wie lang der Weg zum heutigen Tag war. Bereits im September 2021 wurde ein erster Workshop mit Interessierten durchgeführt, woraus die Quartierspaziergänge zwischen April und September 2022 entstanden. An den Gemeindeversammlungen im vergangenen Jahr rief Pascale Marder zur Mitarbeit auf, dazwischen fand ein Treffen mit dem Präsidenten des Quartiervereins Kappelerhof, Maurizio Savastano, statt. Seit November bereitete die Arbeitsgruppe die Vereinsgründung vor.

Gemeinderätin und Tagespräsidentin Pascale Marder. (Bild: is)

Erstes Projekt: Badenfahrt
In einer Vereinbarung mit der Stadt Baden wurden die gegenseitigen Rechte und Pflichten definiert. Der Dorfverein 5300 Turgi ist Ansprechpartner für die Stadt und wird die Quartierinteressen wahrnehmen. Ebenso soll er die Wohnlichkeit sowie das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Turgi fördern. Des Weiteren soll er wichtige Anliegen gegenüber der Stadt und den Interessengruppen (Verkehr, Schule, Bauten, Umwelt usw.) vertreten. Zentral ist aber überdies die Pflege der Gemütlichkeit und guter mitmenschlicher Beziehungen. Ein erstes Vereinsprojekt läuft bereits: Am 22. August ist Turgi auf dem Festgelände «ennet de Limmat» zu Gast in der Badenfahrt-Festbeiz Tipitinas. Dafür werden noch Helferinnen in der Küche und im Service gesucht. Für die Freiwilligen gibt es ein Helferfest.

Verwirrung um formellen Ablauf
Vera Wernli, Mitglied der Arbeitsgruppe und Präsidentin von Kulturgi, erläuterte die Statuten des künftigen Vereins und erklärte, dass diese mit dem Beitritt zum Verein automatisch genehmigt seien. Nach einem Einwand von Franz Killer mussten die Anwesenden jedoch zuerst ein Beitrittsformular ausfüllen und erhielten darauf eine grüne Karte. Damit konnten in einer Abstimmung die Vereinsstatuten genehmigt werden, die anschliessend vom neuen Vorstand unterzeichnet wurden. «Turgi soll ein Dorf bleiben, in dem wir alle gern leben», bekräftigte Vera Wernli.

In einem zehnminütigen Workshop unter der Leitung von Co-Präsident Axel Rieder konnten die Mitglieder zum Abschluss des offiziellen Teils ihre Ideen und Wünsche formulieren. Und dann wurde die Vereinsgründung beim Apéro ausgiebig gefeiert.

dorfverein-turgi.ch

Erster offizieller Akt: Die Vorstandsmitglieder unterzeichnen die Statuten. (Bild: is)