Die 19. Aktionärsversammlung der Medizinischen Zentrum Brugg AG (MZB) vom 4. Mai in der Mehrzweckhalle Kaserne Brugg begann mit einem «bewussten» Fauxpas. Entgegen seiner bekannten Auftrittskompetenz liess Verwaltungsratspräsident Otto H. Suhner bei seinem Gang ans Rednerpult sämtliche Präsentationsfolien fallen. Deren neue Anordnung mittels Nummern erwies sich im Nachhinein als gekonnte Dramaturgie. Auf den Tischen der Aktionäre lagen Lottozettel bereit, die mit den Foliennummern auszufüllen waren. So sorgte der versierte Redner Suhner für zusätzliche Aufmerksamkeit während der Präsentation der Traktanden.
Florian Schneider gewählt
Zur Versammlung, die pünktlich um 19.30 Uhr begann, fanden sich insgesamt 159 Aktionäre und viele Gäste ein. Die anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre vertraten 39 Prozent des totalen Aktienkapitales. Das absolute Mehr betrug 587 Stimmen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Band Three for the Blues. Otto H. Suhner informierte in sichtlich gelöster Stimmung – «eine GV ist immer etwas Spezielles» – über die aktuelle Situation des MZB und legte den Jahresbericht sowie die Jahresrechnung dar. Erfreut nahmen die Aktionärinnen und Aktionäre den erfolgreichen Jahresabschluss 2022 zur Kenntnis und stimmten den Anträgen des Verwaltungsrats zu, unter anderem dem Vortrag des Bilanzgewinns auf die Rechnung 2023. Zudem wurde der Jurist Florian Schneider, Partner der FSP Notare AG, Brugg, neu in den Verwaltungsrat gewählt. Ebenfalls bestätigt wurde als Revisionsstelle für das Geschäftsjahr 2023 die THV AG, Aarau.
Im Dienst der lokalen Bevölkerung
In seiner Grussbotschaft würdigte Ständerat Thierry Burkart die Leistungen des MZB: «Ich darf zum soliden, guten Abschluss gratulieren.» Er wies auf die Leistung der Pioniere hin, die sich nach der Schliessung des Bezirksspitals Brugg für die Gründung des MZB eingesetzt hatten. «Das Beispiel des MZB zeigt, dass man in Zukunft nur mit Kooperationen erfolgreich sein kann», so Burkart, der auch die Stärke des Modells «Ambulant vor stationär» hervorhob.
Der Vizepräsident des Verwaltungsrats, Dr. Andreas Meyenberg, zeigte die Notwendigkeit eines für die Belegärzte und für die Patienten attraktiven Umfelds auf. Über allem stehe aber die Zufriedenheit der Patientinnen und Patienten, so Meyenberg. Er betonte, der Führung gehe es nicht um Angebote «trendiger Wellnessmedizin», sondern um ein «solides Angebot an Therapien im ambulanten Bereich». Dabei stünden nicht die durch Eingriffe generierten finanziellen Erträge im Vordergrund, sondern Priorität habe, dass die Eingriffe der lokalen Bevölkerung etwas bringen. 2022 durfte das MZB mit Dr. Lidija Bashoska, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, und Dr. Marc Furrer, Facharzt für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie sowie Handchirurgie, zwei neue Fachkräfte im Team begrüssen.
Grosse Leistung des Teams
Geschäftsleiter Jürg Meier führte die erfolgreichen finanziellen Resultate aus und vermittelte einen Einblick über die Investitionstätigkeit. «Ich freue mich, dass wir die Auslastung steigern konnten.» Die grosse Leistung des MZB sei nur möglich dank des Einsatzes der Mitarbeitenden, bedankte sich der Geschäftsleiter und wies in diesem Rahmen explizit auf die hohe Motivation und die grosse Leistung der Mitarbeitenden unter der Co-Leitung Tagesklinik und Empfang von Katrin Aeberhard und Andrea Keil hin. Mit grossem Applaus würdigten die Aktionärinnen und Aktionäre die Leistung des Teams.
Trotz der weiterhin ungenügenden tarifarischen Situation im Schweizer Gesundheitswesen blicken der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung zuversichtlich auf die Entwicklung im laufenden Jahr, konnte doch das MZB bereits äusserst positiv ins erste Quartal 2023 starten.
Beim Traktandum «Dank» und damit der letzten Folie zeigten die Zwischenrufe der Teilnehmenden, dass sämtliche Lottokarten ausgefüllt waren. «Damit haben Sie alle gewonnen», witzelte Otto H. Suhner und verwies auf die Gutscheine, die im Anschluss an die GV verteilt wurden.
Der Anlass klang – begleitet von Jazzklängen – mit einem Apéro riche und munterem Austausch aus.