Plaudern mit den Künstlerinnen

Im Zimmermannhaus laden Lea Schaffner und Ursula Baumberger zur offenen Werkstatt – und damit zum munteren Austausch.
Lea Schaffner und Ursula Baumberger im Zimmermannhaus. (Bild: aru)

Im Zimmermannhaus läuft derzeit die zweite Ausgabe des Formats Zimmerei. Dabei geben die in Hausen aufgewachsene Lea Schaffner und die in Umiken lebende Ursula Baumberger einen Einblick in ihr Wirken. Beide Kunstschaffenden sind an den Ausstellungstagen im Zimmermannhaus anzutreffen und freuen sich, dabei mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen.

In ihrer Videoinstallation «Aus dem Kopf, From the Head by Heart» beleuchtet Lea Schaffner die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt Königsfelden und einen in der Nachkriegszeit angewandten Eingriff im Hirn. Den Fokus legt sie dabei auf die Frage nach dem Archivieren von Erinnerung. «Es ist toll, dass ich diese Arbeit hier zeigen kann», sagt die 34-Jährige. «Die Leute sind berührt, aber auch betroffen und erzählen mir viele Geschichten, da sie einen Bezug zu Königsfelden haben.» Diesen Austausch, der im Rahmen der Zimmerei explizit erwünscht ist, schätzt die Künstlerin. «Die Gespräche führen mich weiter in meiner Arbeit.» Normalerweise sei sie bei ihren Recherchen und ihrem Wirken allein – «und so weit weg vom Publikum», wie sie sagt. Es sei spannend, unmittelbar mitzubekommen, wie die Menschen ihre Arbeit wahrnähmen und welche Fragen sie stellten. «In der Zimmerei zählt nicht nur das Werk, hier bin ich als Person gefragt», so die Künstlerin.

Ebenfalls schätzt Ursula Baumberger, die im Zimmermannhaus ihre weissen Reliefbilder und deren Entstehung zeigt, den Austausch mit dem Publikum und mit Lea Schaffner. «Wir arbeiten total anders, aber unsere Werke haben dennoch viel miteinander zu tun – wenn auch nicht gleich auf den ersten Blick», sagt die 81-Jährige. Die Gespräche mit dem Publikum seien für sie ein grosser Ansporn, mit der künstlerischen Arbeit fortzufahren. «Ich brauche heute etwas mehr Zeit als früher», sagt sie schmunzelnd. «Aber das spielt ja keine Rolle.»

Zurzeit macht das Zimmermannhaus zusätzlich mit dem Plakatprojekt «Concrete» auf sich aufmerksam. Das neue Format will den Blick von aussen auf die Stadt Brugg werfen. Gestaltet hat die zwölf Plakate, die im öffentlichen Raum zu sehen sind, der Fotograf Philipp Hänger.

Mittwoch bis Freitag, 14.30 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag, 14 bis 16 Uhr
Zimmermannhaus, Brugg
zimmermannhaus.ch