Temporeicher Debütroman

Der Ennetbadener Kai Olaf Arzinger hat mit «Der Kandersteg Bluff» nach zwei Sachbüchern nun seinen ersten Roman veröffentlicht.
Der Ennetbadener Sachbuch- und Romanautor Kai Olaf Arzinger. (Bild: sim)

Kai Olaf Arzinger kam in Hagen in Deutschland zur Welt, lebt gemeinsam mit seiner Frau aber schon seit über 30 Jahren in der Schweiz. Hier war er jahrelang leitender Angestellter einer Bank und veröffentlichte wiederholt Beiträge und Artikel sowie zwei Sachbücher zu geschichtlichen und numismatischen – betreffend die Geschichte des Geldes – Themen. Mit «Der Kandersteg Bluff» legt der 57-Jährige nun mit seinem ersten Roman nach, und auch dieser handelt im weitesten Sinne von der Geschichte ganz bestimmter Vermögenswerte.

Wie es dazu gekommen sei, sei eigentlich ganz einfach erklärt, meint Arzinger: «Viele kennen das, dass man irgendwo etwas gehört hat, das einem danach nicht mehr aus dem Kopf geht. So war es bei mir, als ich vor Jahren zufällig auf die Geschichte der Schweizer Bunkeranlagen stiess, die sich überall in den Alpen befinden.»

So plausibel wie möglich
Damit war die Kernidee für seinen ersten Roman geboren, und das Schreiben selbst war ein Weg für den Autor, sich des Themas anzunehmen, das ihn nicht mehr loslassen wollte. «Ich habe mir überlegt, welche Schätze in den Bunkern lagern und wie man daraus eine spannende Geschichte machen könnte», erläutert Arzinger. Worauf er bei seiner Ideensuche gestossen ist, lässt schon das Titelbild des Romans erahnen. Es zeigt palettenweise fein säuberlich aufgestapelte Goldbarren, die – zumindest im Roman – ihren Weg vom Dritten Reich in die Schweizer Alpenfestung fanden.

Damit greift Arzinger ein Thema auf, das in der Schweiz heute noch dann und wann für hitzige Diskussionen sorgt. Dessen ist sich der Autor bewusst. Aber: «Die Geschichte in meinem Roman ist reine Fiktion. Natürlich habe ich versucht, eine Story zu schreiben, die möglichst plausibel ist. Das Buch soll aber kein Beitrag zur historischen Aufarbeitung dieses Themas sein, und es könnte das auch gar nicht leisten», weiss der Ennetbadener Autor.

Am Ende belohnte sich Arzinger für seine Mühe selbst, und zwar mit einem temporeichen Politkrimi, bei dem sich die Handlung zeitweise beinahe überschlägt und der sich flüssig liest. Arzinger hofft natürlich, dass sein Roman bei möglichst vielen Menschen auf Interesse und Anklang stösst. Er hält seine Erwartungen aber bewusst tief. «Ich bin ganz bescheiden und mache mir keinerlei Illusionen, selbst wenn es natürlich schön wäre, mit meinen Büchern erfolgreich zu sein.»

Zweiter Roman in Planung
Dessen ungeachtet hat Kai Olaf Arzinger offenbar Freude am Ausarbeiten erfundener Geschichten gefunden. Sein zweiter Roman ist nämlich bereits in Planung. «Dieses Mal werde ich mich dem Thema Raubkunst zuwenden», verrät der Autor. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, was für Geschichten demnächst noch in Ennetbaden ersonnen werden. Sein aktueller Roman kann im Buchhandel und auf der Website von Books on Demand (bod.ch) unter dem Titel «Der Kandersteg Bluff» gefunden und erworben werden.