Ein Blick in den Rückspiegel

Mit seinem Motto gibt das Familienunternehmen Carros­serie + Spritzwerk Maier seit fünfzig Jahren Gas bei Reparaturen und Blechschäden.
Getreu dem Firmenmotto «Lieber reparieren als ersetzen» kümmert sich David Maier um jeden Schaden. (Bild: isp)

Wie viele andere junge Männer zog es Sepp Maier, damals 17-jährig, ins Unterland. Die beruflichen Perspektiven in seinem Heimatdorf Zizers GR, wo er aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, waren eher begrenzt, und so wurde für den jungen Bündner der Aargau der neue Lebensmittelpunkt. Dort die Gelegenheit zu bekommen, eine vierjährige Lehre als Carrosseriespengler machen zu dürfen, wog grösser als das Heimweh. Und wie es in solchen Geschichten oft der Fall ist, blieb Sepp natürlich im Aargau «hängen», heiratete, gründete eine Familie und baute sich in den darauffolgenden Jahren eine namhafte Firma auf.

50 Jahre im Firmenrückspiegel
«In diesem Jahr dürfen wir unser 50-Jahr-Geschäftsjubiläum feiern», bestätigt Sepp Maier stolz, inzwischen 77-jährig. Die Firma an der Steigstrasse in Stilli beschäftigt mittlerweile zwölf Angestellte. Im Jahr 2014 hat Sohn David den Betrieb übernommen und seither erfolgreich weitergeführt. «Das ist wohl das schönste Geschenk, dass einer meiner beiden Söhne ebenfalls im Carrosseriebereich tätig ist und dieselbe Leidenschaft wie ich dafür entwickelt hat», erzählt der Pensionär. «Oder es liegt am Maier-Gen», entgegnet David augenzwinkernd. «Wir haben einfach Benzin im Blut …», so der 45-jährige heutige Inhaber und Geschäftsführer. Und wie wird das stattliche Jubiläum gefeiert? Man hat sich entschieden, die mittlerweile grosse Stammkundschaft an einem Tag der offenen Carrosserie zu verwöhnen. Geplant sei ausserdem, mit den Mitarbeitern den einen oder anderen Firmenanlass durchzuführen. Schliesslich leiste man hier Mannschaftssport, und eine gute Teamkultur setze auf Teamwork, wodurch der Grundstein für Erfolg gelegt und eine Truppe geformt werde, die sich aufeinander verlassen könne. Dem Team liegt zudem der Nachwuchs am Herzen. «Hier werden zurzeit vier Lehrlinge in drei Berufen ausgebildet: Carrosseriespengler EFZ, Carrosserielackierer EFZ und Carrosseriereparateur EFZ», zählt Maier junior auf.

Sepp und Rolf – die guten Seelen
Sepp ist mit seinen 77 Jahren noch heute, immer freitags, im Geschäft tätig und hat sich mittlerweile eher auf die administrativen Tätigkeiten fokussiert. Wenn es aber darum gehe, eine «Beule» bei einem Blechteil oder irgendwo sonst auszubeulen, übernehme er das sehr gern und bekomme sogar etwas «glänzige Äugli», berichtet David. Sein Vater habe gut loslassen können und rede ihm überhaupt nicht dazwischen. Er schätze es überaus, dass ihn sein Vater gewähren lasse, erzählt Sohn David. Über die Jahre ist ein starkes Team zusammengewachsen, zu dem auch Rolf John, ein langjähriger Mitarbeiter, gehört. Man kenne sich aus einer früheren beruflichen Tätigkeit und brenne für die gleiche Leidenschaft. So komme es, dass Rolf John sich gern als «Gango» bezeichnen lasse und ziemlich unersetzbar sei, wenn es darum gehe, kleinere Arbeiten zu verrichten, aufzuräumen, ein Auto zu holen, etwas zu erledigen oder schnell einen Botengang zu tätigen.

Perfektion als Antrieb
Das KMU ist auf Fahrzeugschäden und Reparaturarbeiten fokussiert. Auch die Reparatur von Frontscheiben sowie das komplette Schadenmanagement zählen zum Kerngeschäft. Die Firma hat sich in all den Jahren einen Namen in Sachen Qualität, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit erarbeitet. Die Maiers haben für alles eine Lösung, unabhängig davon, um welche Automarke es sich handelt. Mit dem Firmenmotto «Lieber reparieren als ersetzen» liegt das Unternehmen voll im Trend, was die Nachhaltigkeit betrifft. So erstaunt es weiter nicht, dass Solarpanel auf dem Firmendach montiert sind. «Wir arbeiten praktisch autark», erklärt David Maier. Lackieren im Spritzwerk nehme einen grossen Teil im Tagesgeschäft ein. Dass in seiner Werkstatt schon Küchen oder Zahnarztpraxen lackiert wurden, wissen wohl die wenigsten. «Wir bilden unser Team und uns ständig weiter», sagt David Maier. «Wir verfolgen definitiv einen sehr hohen Qualitätsanspruch, denn wir verstehen Perfektion als unseren Antrieb, unser Gaspedal», verrät der Geschäftsführer.