Die Primarschule Umiken mit angeschlossenem Kindergarten an der Baslerstrasse ist die kleinste Schule der Volksschule Brugg. Mit derzeit rund achtzig Kindern und dreizehn Lehrpersonen kann man durchaus von einem familiären Schulbetrieb sprechen. Die Primarklassen werden in Doppeljahrgängen geführt. Das bedeutet, dass die Kinder der ersten und zweiten, der dritten und vierten sowie der fünften und sechsten Klasse zusammen unterrichtet werden. So entstehen Klassen mit 16 bis 28 Schülerinnen und Schülern.
Integration steht im Fokus
Das aktuelle Jahresthema der Schule Umiken lautet «Bunt wie ein Regenbogen». «Das trifft nicht zuletzt auf die Schülerinnen und Schüler unserer Schule zu», sagt Bernhard Schüssler, Schulleiter in Umiken. Obwohl die Schule eher ländlich geprägt sei – Umiken war bis Ende 2009 eine eigene Gemeinde –, kämen die Kinder aus vielen Nationen und allen sozialen Schichten. «Alle zusammen machen die Schule Umiken aus», so Schüssler. «Das ist Teil unseres Selbstverständnisses.»
Dieses Selbstverständnis ist gleichzeitig eine der grossen Herausforderungen für die Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Eltern. Viele Kinder kommen aus Familien, die nicht die gleiche Sprache sprechen oder nicht die gleichen Bildungschancen haben wie andere. Das kann es schwierig machen, sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler die gleiche Unterstützung und Förderung erhalten, um ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Eine weitere Herausforderung ist die Planung der Klassengrösse. Steigt die Schülerzahl in der Schule Umiken, wird es immer schwieriger, individualisiert zu arbeiten und jedem Kind gerecht zu werden. Der Ausgleich der Klassengrössen innerhalb der Gesamtschule Brugg gestaltet sich nicht immer einfach.
Alle Kinder profitieren
Jahrgangsübergreifende Klassen haben für die Schule Umiken eine Reihe von Vorteilen. Neben der besseren Differenzierung der Inhalte über die Jahrgangsstufen hinweg profitieren sowohl schulisch stärkere als auch schwächere Kinder. So erhält das eine Kind durchaus einmal Hilfe von einem anderen, und Stoffrepetitionen bei älteren Kindern einer Klasse sind besser möglich. Schülerinnen und Schüler, die schon weiter sind, können so in den Schulstoff ihrer älteren «Klassengschpändli» hineinschauen.
In einem kleinen Schulhaus ist es nicht immer einfach, die vorhandenen Ressourcen zufriedenstellend auf alle Klassen zu verteilen. «Die Einsparungen bei der Verteilung der Ressourcen sind deutlich spürbar» betont Bernhard Schüssler. Gerade bei Kindern mit besonderen Bedürfnissen besteht die Gefahr, dass sie zu kurz kommen. «Das ist sicher nicht im Sinn dieser Kinder, aber auch nicht im Sinn unserer Gesellschaft.»
Neben einer guten Zusammenarbeit mit den Eltern legen die Lehrerinnen und Lehrer sowie die Schulleitung in Umiken grossen Wert auf Projektwochen, die regelmässig
stattfinden, klassenübergreifende Aktivitäten und einen insgesamt respektvollen und toleranten Umgang miteinander.