Seit zwei Jahren organisiert dasselbe Team die Veranstaltungen im Garten des Kulturhauses Odeon. Und von Anfang an stand die Idee im Raum, nicht nur Konzerte zu organisieren. «Auch andere Dinge waren geplant, unter anderem Lesungen», sagt Sarina Schmid, Leiterin Bar Odeon und hauptverantwortlich für die Organisation der Veranstaltungen im Odeon-Garten. «Der Garten hat eine andere Atmosphäre als die Bühne», sagt die 27-Jährige, die als Pianistin der Band Soft Loft selbst über viel Konzerterfahrung verfügt. Er eigne sich gut für ein vielfältiges Programm.
Stilmix bewusst gewählt
Hinsichtlich des Konzepts der Gartenkonzerte hält man sich strikt an Schweizer Newcomer, denen man im Odeon eine Plattform geben will. So ist heute Donnerstagabend etwa die Band East Sister zu Gast. «Auf Qualität legen wir grossen Wert», sagt Sarina Schmid. «Wir setzen auf spannende, junge Leute, die eine Inspiration für andere sein können.» Wichtig ist den Veranstaltenden, junge Frauen zu berücksichtigen. «Noch immer werden Frauen weniger oft gebucht», betont Sarina Schmid. «Wir wollen deshalb ein Zeichen setzen und Frauen ganz selbstverständlich auf die Bühne bringen – und das nicht nur als Leadsängerinnen, sondern in ganz diversen Rollen.»
Was das Programm im Odeon-Garten betrifft, obliegt die Auswahl dem Team rund um Sarina Schmid, dem auch Lorena Messmer, Joana Hirt und Manuel Neuhaus angehören. «Wir streben bewusst einen diversen musikalischen Stil an und versuchen, insgesamt einen guten Mix zu erreichen», so die Kulturverantwortliche.
Sarina Schmid ist seit etwa acht Jahren im Odeon tätig, seit rund sechs Jahren veranstaltet sie mit ihrem Team die Gartenkonzerte. «Zuerst hat alles klein angefangen», erzählt sie. «Die Bands haben auf dem Kies gespielt.» Nun gibts im Garten eine kleinen Bühne, auf der die Musikerinnen und Musiker auftreten können. Ebenfalls ist die Palette der auftretenden Künstlerinnen und Künstler vielfältiger geworden. «Früher waren wir vor allem regional orientiert», erzählt Sarina Schmid. Dabei seien Jungtalente aus Brugg aufgetreten. Doch irgendwann wurde die Szene zu klein. «Heute ist unser Fokus offener», so die Konzertverantwortliche.
Deshalb sind nun auch überregionale Stars im Odeon zu Gast – und andere Genres. So fand am 22. Mai beispielsweise eine Lesung statt. Autorin Lidja Burcak kam mit ihrem Programm «Nöd us Zucker» beim Publikum sehr gut an. «Das macht Mut für neue Formate», freut sich Sarina Schmid.
Deborah Lara Schaefer liest
Am Sonntag, 4. Juni, sind Clair my Flair zu Gast im Odeon-Garten. «Sie stehen ganz am Anfang», sagt Sarina Schmid über die Band rund um die Zürcher Sängerin und Gitarristin Chiara Fanuli. Am 11. Juni folgt der Auftritt von Lost in Lona. Intime Pianomelodien, einprägsame Gitarrensounds und kristallklare Vocals, eingebettet in fünf gefühlvollen Indie-Pop-Songs, sorgen dann für Stimmung im Odeon-Garten. Das Basler Duo, bestehend aus Lidia Beck und Konstantin Aebl, erzählt Geschichten vom Aushalten und Überwinden von persönlichen und gesellschaftlichen Krisen. Am 14. Juni findet die Lesung von Deborah Lara Schaefer statt. Moderiert von Freund und Literaturwissenschaftler Silvan Preisig, liest die Autorin aus ihrem ersten Buch «Libido Lucid». Deborah Lara Schaefers Erzählungen sind sowohl absurd als auch tief in der Realität verankert und in zwei Sprachen – Deutsch und Französisch – gleichzeitig entstanden. Im Anschluss spielt die Band Crach schamlosen Pop en français.
Am 24. Juni ist dann die Band Dachs im Odeon-Garten zu Gast, danach treten The Cavers (13. Juli) sowie Luce und Beda Findling (30.7.) auf. Sie bilden den krönenden Abschluss der Saison. «Im Spätherbst gehts dann wieder an der Wärme weiter – im Bistro Odeon», erklärt Sarina Schmid. Doch bis dahin dürfen noch zahlreiche Sommerabende im lauschigen Garten genossen werden – Barbetrieb und abwechslungsreiches Kulturprogramm inklusive.