Start-up ist erwachsen geworden

Lägere Bräu begann als Hobby einiger Freunde in einem Keller. Inzwischen ist ein gestandenes Unternehmen daraus hervorgegangen.
Geschäftsführer Lukas Porro präsentiert stolz das Jubiläumsbier. (Bild: sim)

Was vor mehr als zwanzig Jahren als Hobby im Elternhaus von Thomas Benz begann, ist heute eine florierende Aktiengesellschaft mit rund zwanzig Fest- und Teilzeitangestellten unter der Leitung von Lukas Porro. Der Ursprung der Brauerei, die ihren Sitz heute in der Spinnerei auf der Klosterhalbinsel Wettingen hat, liegt bei Thomas Benz und seinen Freunden. Noch in der Schule führte er mit einfachem Kochgeschirr erste Bierexperimente durch.

Vom Hobby zum Geschäft entwickelte sich die Brauerei im Jahr 2003, als Benz unter dem Casino-Restaurant Wettingen einen geeigneten Raum in einem Gewölbekeller fand. Gemeinsam mit Freunden richtete er dort eine kleine Brauerei ein.

Kernbohrung
Für die Namensgebung ihres Unternehmens erklommen die Freunde extra die Lägern. Dort hissten sie auf dem Aussichtspunkt Burghorn eine Schweizer Fahne und verliehen ihrem Bier und der Brauerei offiziell den Namen Lägere Bräu. Kurze Zeit später kehrten die frischgebackenen Bierbrauer mit schwerem Gerät dorthin zurück, um auf dem Lägerngrat eine Kernbohrung durchzuführen. So konnten sie die Schweizer Fahne, die bei der Gründungszeremonie dabei war, fest auf dem Lägerngrat verankern. Der Bohrkern war seither im Lägere-Bräu-Museum ausgestellt. Zum 20-Jahr-Jubiläum hat er nun eine neue Bestimmung gefunden.

Jubiläumsbier und Wandel
Der Gründungsbohrkern von der Lägern wurde nämlich zum Brauen des Lägere-Bräu-Jubiläumsbiers verwendet. «Das Bier ist ‹dry stoned›. Ein Begriff, den es normalerweise beim Brauen nicht gibt und der eine Anspielung auf ‹dry hopped› ist, wie die Zugabe von Aromahopfen beim Brauen genannt wird», erklärt Geschäftsführer Lukas Porro.

2014 zog sich Thomas Benz aus dem operativen Geschäft zurück und übergab die Führung dem Zürcher Biersommelier Lukas Porro. Als Verwaltungsrat ist er jedoch weiterhin aktiv und setzt sich dafür ein, dass die Grundrichtung des Unternehmens erhalten bleibt, wobei er in dieser Hinsicht in Lukas Porro einen Verbündeten hat. «Wir wollen nicht unbedingt grösser werden, sondern in erster
Linie besser und effizienter arbeiten», meint der Geschäftsführer. «Wir wissen, dass wir beim Volumen nicht mit den grossen Brauereien konkurrenzieren können. Deshalb versuchen wir, unsere Produkte ein wenig spezieller, ein bisschen innovativer als den Durchschnitt zu gestalten und so zu überzeugen.»

In den ersten zwanzig Jahren zumindest ging die Strategie auf. Am Anfang standen starke Biere, dann baute Lägere Bräu sein Angebot und seine Erfahrung stetig aus. Eines der ersten Gebote der Wettinger Brauerei lautete dabei seit jeher, dass die Arbeit bei Lägere Bräu Spass machen solle. «Schliesslich steht und fällt das Unternehmen mit den Menschen, die hier arbeiten», weiss Thomas Benz. «Es ist wichtig, nicht immer alles bierernst zu nehmen», betätigt Lukas Porro.