Beeindruckende Bergung aus der Tiefe

Nach vier Jahren konnte die Gesamtfeuerwehr Brugg endlich wieder eine Hauptübung durchführen. Dabei war viel Action zu sehen.
Mitglieder der Gesamtfeuerwehr Brugg demonstrieren, wie man eine vom Dach gestürzte Person rettet. (Bild: nb)

Die erste der am vergangenen Freitagabend beim Feuerwehrmagazin Brugg gezeigten Übungen sollte auch gleich die spektakulärste werden. Denn sie stellte ein Szenario dar, das man nur sehr selten mitbekommt: die Rettung einer Person, die von einem hohen Punkt im Gelände heruntergestürzt ist. In einem ersten Schritt eilte der verunfallten Person eine Crew aus vier Feuerwehrkräften zu Hilfe. Sie retteten den Verletzten mittels einer Trage und hoben diese mit einem Feuerwehrkran hoch. Über die ganze Zeit war an der Trage ein Feuerwehrmann befestigt, der die verletzte Person begleitete. Das führte den Anwesenden anschaulich vor Augen, dass Feuerwehrleute keine Höhenangst haben dürfen.

Während der ganzen Übung vor dem Magazin am Stahlrain konnten sich die rund zwanzig anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer von der professionellen Organisation der Feuerwehr Brugg unter der Leitung von Hauptmann Manuel Keller und Oberleutnant Patrick Vogt überzeugen. Die Ruhe, mit der die Beteiligten den Härtetest durchführten, war beeindruckend.

Nutzung von Drohnen
Dass Drohnen nicht nur faszinierende Spielzeuge sind, sondern ebenfalls bei der Rettung, der Kommunikation und der Suche nach verunfallten Personen von grossem Nutzen sind, erklärten die Feuerwehrleute in einem weiteren Teil der Übung. Die Feuerwehr Brugg besitzt derzeit vier Drohnen im Wert von je etwa 7500 Franken. Die Drohnen können vielseitig eingesetzt werden. So kann man sie mit Lautsprechern, Infrarotkameras, Scheinwerfern oder schwächeren Lampen versehen, mit denen man zum Beispiel einer verunfallten Person ein Zeichen geben kann.

Gezeigt wurden bei der Hauptübung auch verschiedene Geräte, die genutzt werden, um oberflächliche Waldbrände zu stoppen. Selbst wenn die Wälder hierzulande nicht riesig sind, muss die Feuerwehr bezüglich Bekämpfung von Waldbränden gerüstet sein. Aufgrund des Klimawandels besteht die Gefahr, dass Waldbrände in Zukunft zunehmen. Deshalb braucht es Feuerwehrleute, die für diese Fälle ausgebildet sind.

Befreiung von eingeklemmten Personen
Bei vielen Einsätzen muss die Feuerwehr eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen retten. Wie das geht, zeigte das Brugger Korps in Form einer weiteren Übung. Bei einer Strassenrettung und wenn Personen eingeklemmt sind, arbeiten Feuerwehr und Sanität Hand in Hand. Die Angehörigen der Feuerwehr werden nicht nur darin geschult, die verletzten Personen aus ihrer misslichen Lage zu befreien, sondern ebenso in der Betreuung von versehrten und traumatisierten Menschen. So wirken sie bei einem Notfall zum Beispiel beruhigend auf die betroffene Person ein, indem sie mit ihr sprechen.

Dass den Feuerwehrleuten solche Einsätze nahegehen, wurde bei der Übung in Brugg deutlich. Deshalb wurden die Massnahmen erläutert, die beim Debriefing und bei der Verarbeitung von einschneidenden Erlebnissen zum Einsatz kommen. Vom breiten Spektrum und der hohen Professionalität der Feuerwehrleute beeindruckt, traten die Zuschauenden am fortgeschrittenen Abend den Heimweg an.