Im «General-Anzeiger» vom 17. Mai wurde die Bezirksschule Hallwyler vorgestellt und somit die eine Hälfte der Oberstufe Zentrum in Brugg. Die andere Hälfte ist die Sekundarschule Freudenstein, die sich im gleichnamigen Schulhaus befindet. Sie wird von 225 Schülerinnen und Schülern besucht. Diese werden von 25 Lehrpersonen, sieben Assistenzpersonen, einer schulischen Heilpädagogin, zwei DaZ-Lehrpersonen (Deutsch als Zweitsprache) sowie der Schulsozialarbeit unterrichtet, unterstützt und gefördert.
Unterrichten in Jahrgangsteams
Jeden Tag werden an der Schule Aha-Momente geschaffen, um den Wissensdurst der Schülerinnen und Schüler zu stillen. Neben dem regulären Unterricht werden Projektwochen und andere Spezialveranstaltungen durchgeführt, um praktisches Arbeiten zu ermöglichen und den Schulalltag abwechslungsreich zu gestalten.
Im Verlauf des Schuljahrs 2018/19 wurde die pädagogische Neuausrichtung der Sekundarschule Freudenstein hinsichtlich Unterricht in Lernlandschaften beschlossen. Ausschlaggebend dafür war die damals bereits bekannte Einführung des Aargauer Lehrplans Volksschule mit dem kompetenzorientierten Unterricht. Hinzu kam, dass einige Lehrpersonen in ihrem Unterricht bereits Ansätze von selbst gesteuertem Lernen ausprobiert hatten. Die Einführung erfolgte sukzessiv und analog zur Einführung des Aargauer Lehrplans Volksschule auf der Oberstufe ab dem Schuljahr 2020/21. Auf das aktuelle Schuljahr hin startete der letzte Jahrgang mit dem Unterricht in Lernlandschaften. Jedes Jahrgangsteam wurde bei der Vorbereitung und beim Einstieg von Schul- und Weiterbildungscoaches der Pädagogischen Hochschule FHNW begleitet und unterstützt.
Lerncoaching steht im Fokus
Das Schulhaus ist in den drei Lernlandschaftsjahrgängen organisiert. Der Schulalltag wird vorzugsweise in den Jahrgängen und nicht in einzelnen Klassen geplant und gedacht. Aufgrund der Nähe zum Wasserschloss trägt jede Lernlandschaft einen Namen der drei grossen Flüsse: Aare, Reuss und Limmat. Alle Lehrpersonen sind einem Jahrgang zugeteilt und unterrichten hauptsächlich innerhalb dieses Jahrgangs. Dadurch haben die Schülerinnen und Schüler verschiedene Ansprechpersonen, die sie gut kennen und mit denen über die drei Jahre eine gewinnbringende Zusammenarbeit erfolgen kann.
An der Sekundarschule Freudenstein gibt es Input- und Lernatelierzimmer, jedoch keine Klassenzimmer. Jeder Lernlandschaft sind zwei bis drei Lernatelierzimmer zugeteilt. In diesen sind die Klassen durchmischt, und jede Schülerin und jeder Schüler besitzt darin einen persönlichen Arbeitsplatz.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten zwischen 8 und 9,5 Lektionen pro Woche selbst gesteuert im Lernatelier. Dabei werden sie von Lehrpersonen und Assistenzpersonen unterstützt und begleitet. Während dieser Lektionen finden ebenfalls die zentralen Lern- und Fachcoachings statt, in denen unter anderem die Lern- und Arbeitstechniken der Schülerinnen und Schüler thematisiert werden. Dem Lerncoaching wird man sich im kommenden Schuljahr vertieft widmen. Das gemeinsam mit den Lehrpersonen der anderen beiden Oberstufenstandorte der Schule Brugg und durch Begleitung von externen Fachpersonen.
Da man sich erst am Anfang dieses grossen Entwicklungsprojekts befindet, ist noch viel Luft nach oben
vorhanden, und man wird sich stetig weiterentwickeln. Derzeit ist jede Lernlandschaft dabei, Erfahrungen im selbst gesteuerten Unterrichtssetting zu sammeln. Man probiert Ideen und Konzepte aus und passt diese anschliessend an oder verwirft sie wieder. In den kommenden Jahren sollen diese Erfahrungen im ganzen Freudenstein-Team zusammengetragen und diskutiert werden, sodass Gelungenes und Bewährtes für alle drei Lernlandschaften festgelegt werden können.