Sie hegen den Wald gemeinsam

Die Wurzeln des Vereins Gemeindebirch Unterbözberg gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Im Zentrum steht die gemeinsame Pflege des Waldes.
Geselliges Beisammensein nach dem Waldumgang. (Bild: zVg)

Ab 1291, zu Zeiten der Habsburger, wurden die Waldungen in unserer Gegend als Besitz der Landes- und Grundherren beansprucht. Die Bauern hatten das Weiderecht, und sie durften in den Wäldern Beeren sammeln. Als die Bevölkerung zunahm und das Holz zum Bauen und Heizen knapp wurde, übergaben die Herrschaften ihren Untertanen Teile der Waldungen. Jenen von Oberbözberg und Kirchbözberg den Abhang im Nordosten mit Chlihalde, Grosshalde und Leigrube, jenen vom Hafen, Ursprung, Birch, Egenwil und Stalden das Birchholz. Die Bauern mussten dafür eine jährliche Geld- und Naturalgabe entrichten.

Aufgrund der Übernutzung der Wälder wurden später weitere Gesetze nötig. So erliess Landvogt von Graffenried 1776 eine oberamtliche Verordnung, speziell für die Gemeinde Bözberg, die das Holzen regelte. Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Herrschaftswälder unter den Anteilhabern aufgeteilt. Das Gemeinbirch blieb als Korporationswald bis heute bestehen. Dabei handelt es sich um jenen Forst, den die Herren von Schenkenberg oder der Staat Bern den südlichen Bözberger Höfen einst als Gemeinbesitz abgetreten hatten. Die Genossenschaft entrichtete dafür einen jährlichen Zins. Von dieser Knechtung kaufte sie sich um 1830 mit einem Kapital von 371.75 Franken los. Seit dieser Zeit wurden die Waldungen gepflegt und gehegt. Seit 2013 ist die Korporation Gemeinbirch aufgrund gesetzlicher Anpassungen ein Verein. Dieser feiert 2023 sein 10-Jahr-Jubiläum. Er besteht aus 23 Mitgliedern. Die 34 Anteile, die schon 1898 erwähnt wurden, haben bis heute Bestand und umfassen 12,72 Hektaren Wald im Birch mit der Parzellennummer 94. Jedes Mitglied hat Anrecht auf einen verbilligten Gabenster pro Anteil. Die Mitglieder pflegen den Wald nach Anweisungen des Försters an zwei Arbeitstagen im Frühjahr und im Herbst. Ebenfalls pflegt der Verein drei vernetzte Biotope, die mit finanzieller Unterstützung des Kantons erstellt wurden.