Ausblick auf das 777-Jahr-Fest

Die Gemeindeversammlung Villigen wagte einen Ausblick auf die grosse Jubiläumsfeier. Zu debattieren gab der Ersatz einer Heizung.
Feiert nächstes Jahr das 777-Jahr-Jubiläum: Gemeinde Villigen. (Bild: Archiv)

Das Programm des zweitägigen Jubiläumsanlasses der Gemeinde vom 30. und 31. August 2024 im Bereich des oberen Winkels ist gegenwärtig am Entstehen. Wie der Gemeinderat mitteilte, hat das Organisationskomitee die Arbeit aufgenommen, um der Bevölkerung ein stimmungvolles Fest für alle Generationen bieten zu können. Zu erwarten sind mit Mitwirkung diverser Vereine unter anderem ein Markt mit Ständen, diverse Beizli und eine Kaffeestube. Weiter sollen im Sinne der Aufwertung des schützenswerten Ortsbilds die Fassaden der vor 1800 gebauten Liegenschaften mit Schrifttafeln versehen werden, vom Historiker Max Baumann verfasst, welche die Geschichte der Häuser zum Thema haben.

Für den entsprechenden Kulturpfad im Ortsteil Villigen, analog zu den bestehenden Informationstafeln in Stilli, wurden im Budget 2023 der Gemeinde 20 000 Franken gesprochen, an denen sich die Einwohner- und die Ortsbürgergemeinde je zur Hälfte beteiligen. Die Hauseigentümer sollen dem Vernehmen nach bis Ende Juni 2023 einen Textvorschlag erhalten. Die Vernissage ist für den Sommer 2024 geplant. In dieser Zeit soll zudem die sanierte Hauptstrasse dem Verkehr übergeben werden.

Masterplan und Rechnung 2022
Da lediglich 78 der 1009 Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern anwesend waren und somit das Quorum von einem Fünftel oder 262 nicht erreicht wurde, unterliegen sämtliche Beschlüsse der Gemeindeversammlung dem fakultativen Referendum. Vorab war über die Kreditabrechnung für die im November 2016 bewilligte Erstellung eines Masterplans zu befinden. Die damals bewilligte Summe von 126 000 Franken wurde um 1879 Franken unterschritten, und nach weiterem Abzug von Kantonssubventionen verblieben schliesslich Nettoinvestitionen von 99 916 Franken, die bis 2032 abgeschrieben werden.

Die Rechnung der Einwohnergemeinde Villigen brachte im Gesamtergebnis bei einem betrieblichen Aufwand von 7,575 Millionen Franken einen erfreulichen Ertragsüberschuss von 764 896 Franken; das Budget hatte mit einem Gewinn von 247 500 Franken gerechnet. Die Werke der Gemeinde – Wasserwerk, Abwasserbeseitigung, Abfallwirtschaft und Elek­trizitätswerk – schlossen mehrheitlich im Plus und durchweg mit positiven Nettovermögen ab. Die Anwesenden stimmten auch einer Dokumentenanpassung im Vertrag mit dem Alters- und Pflegeheim Wirnavita AG in Würenlingen zu, an dem die Träger­gemeinden Endingen (Aktienkapital 519 000 Franken, Darlehen 400 000 Franken), Tegerfelden (236 000/218 000), Villigen (354 000/650 000) und Würenlingen (973 000/4 850 000) mit jährlichen Beiträgen beteiligt sind. Generell werden die Dokumente entschlackt und mit der Beseitigung von Doppelspurigkeiten aktualisiert. Zur Sicherstellung der Handlungsfähigkeit der Unternehmung und der bei einem Austritt eines Aktionärs erforderlichen Prozesse für die verbleibenden Parteien wurde die Kündigungsfrist auf fünf Jahre festgelegt.

Ersatz der Heizung
Ein weiteres Geschäft betraf den Ersatz der Fernwärmeheizung im ehemaligen Schul- und Gemeindehaus Stilli. Infolge neuer Gegebenheiten im Kostenvoranschlag des Auftragsnehmers konnte der im Abstimmungsbüchlein aufgeführte Verpflichtungskredit von 90 000 auf 75 000 Franken reduziert werden.

Unter dem Traktandum Verschiedenes kamen aufgrund des Antrags eines Stimmbürgers die nach seiner Meinung zu restriktiven Bedingungen für die Erstellung von Solaranlagen zur Sprache. Je nach Standort und Gebäudekonstruktion sind laut Gemeinderat im Hinblick auf mögliche Bewilligungen Einzelfallbeurteilungen nötig, um dem Ortsbildschutz gemäss kantonalen Vorgaben die nötige Beachtung zu schenken. Eine erneute Auflage der kürzlich revidierten Bau- und Nutzungsordnung wäre jedoch laut Behörden nicht denkbar. So zog der Interpellant sein Begehren zurück.