Das innere Kind bewahren

In der Rubrik «Querbeet» beleuchten namhafte Autorinnen und Autoren ein von ihnen gewähltes Thema – und sorgen damit wöchentlich für Inspiration.

Es fasziniert mich, wie Kinder ihren Spieltrieb ausleben. Ihre Kreativität und ihre Fantasie sind beeindruckend. Mit wenigen Requisiten verwandeln sie sich in Superheldinnen oder Prinzen. Doch als Erwachsene verlieren wir diesen Spieltrieb. Wir stecken in Alltagsroutinen fest und fühlen uns nicht mehr so unbeschwert wie früher. Warum zum Teufel lassen wir nicht öfter unser inneres Kind an die frische Luft? Schlüpfen wir in unsere Bademäntel und liefern uns eine epische Kissenschlacht im Wohnzimmer. Bauen wir eine Festung aus Kissen und überdachen sie mit Decken, um der Realität für einen Moment zu entfliehen und in unsere eigene Kuschelhöhle einzutauchen. Springen wir in unserem Wohnzimmer über imaginäre Schluchten, erschaffen wir Geschichten in unserem eigenen Märchenland oder lassen wir mithilfe unserer Vorstellungskraft eine bunte und magische Welt um uns herum entstehen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos!

Natürlich können wir nicht den ganzen Tag mit Verkleidungen und Rollenspielen verbringen, aber wir können den spielerischen Geist in unseren Alltag integrieren. Lassen wir unsere Kreativität in Meetings sprudeln, indem wir bunte Skizzen machen oder neue Ideen mit einer Runde Brainstorming-Lego erforschen. Verwenden wir unsere Pausen, um gemeinsam Frisbee zu spielen oder eine Sandburg im Park zu bauen. Das Spiel hilft uns, unsere Kreativität zu entfalten. Wenn wir uns erlauben, spielerisch zu sein, öffnen wir unser Denken für neue Ideen und Lösungsansätze. Vielleicht entdecken wir dabei verborgene Talente als Geschichtenerzählerinnen oder Puzzlemeisterinnen. Oder wir finden innovative Wege, um Probleme zu lösen und Herausforderungen anzugehen.

Wir alle haben ein inneres Kind, das nach Ausdruck und Abenteuer sucht. Betrachten wir die Welt mit den Augen eines rebellischen Kindes und begeben uns auf eine wilde Achterbahnfahrt durchs Leben. Toben wir uns aus, kreieren Chaos und tanzen aus der Reihe. Denn wie Albert Einstein einst sagte: «Spielen ist die höchste Form der Forschung.» In diesem Sinne: Spielt!

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