Die Villa Fluck an der Schönaustrasse 31 in Wettingen war rund zwanzig Jahre lang der einzige Treffpunkt für die Wettinger Jugend. Erst 2003 wurde das Angebot durch das Jugendhaus Scharten ergänzt. Heute treffen sich in der Villa Fluck die Wettinger Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen, während ältere Jugendliche im «Scharten» ein auf sie abgestimmtes Freizeitangebot finden.
Anlässlich der Feier zu ihrem 40-jährigen Bestehen war die Villa Fluck letzten Samstag festlich geschmückt. Im Verlauf des Tages fanden zahlreiche Kinder, Jugendliche und ehemalige Stammgäste ihren Weg zur Jubiläumsfeier der Jugendarbeit Wettingen. Sogar einige der ursprünglich an der Gründung beteiligten Personen nutzten die Feier, um ihrer ehemaligen Wirkungsstätte einen Besuch abzustatten. Wie es bei solchen Anlässen üblich ist, wurde das Team der Jugendarbeit von den Jugendlichen bei der Durchführung der Jubiläumsfeier unterstützt. Beispielsweise betrieben sie die Bar, wo die durstigen Gäste alkoholfreie Erfrischungsgetränke erhielten.
Gemeinderat Philippe Rey liess sich die Gelegenheit trotz voller Agenda ebenfalls nicht entgehen, dem Team der Jugendarbeit zum Jubiläum zu gratulieren und für die geleistete Arbeit zu danken: «Eigentlich gibt es nicht viel zu sagen, ausser dass es funktioniert und dass wir sehr froh um dieses Angebot sind.»
Die Aufgabe bleibt gleich
Auch wenn sich die Jugendkultur in den letzten vierzig Jahren gewandelt hat, sind die Kernaufgabe der Jugendarbeit in Wettingen weitgehend gleich geblieben. Nach wie vor geht es darum, die Jugendlichen zu erreichen, ein Vertrauensverhältnis zu ihnen aufzubauen und sie, genau wie ihre Anliegen, ernst zu nehmen. «Das A und O der Jugendarbeit ist immer noch die Beziehungsarbeit», meint Andy Keller, seit elf Jahren Co-Leiter der Jugendarbeit.
Im zweiten Schritt soll den Jugendlichen Hilfestellung bei der Verwirklichung ihrer Ideen und Projekte geboten werden. Laut Andy Keller ist es dafür unabdingbar, dass die Jugendarbeit über ein eigenes Projektbudget verfügt. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Jugendarbeit die Jugendlichen innert nützlicher Frist unterstütze. Vor allem grössere Projekte, deren Umsetzung mehrere Jahre in Anspruch nimmt, sind davon betroffen. So beispielsweise der in Wettingen geplante Pumptrack, für den Jugendliche gemeinsam mit der Jugendarbeit Wettingen vor Jahren den Anstoss gaben. «Von den Jugendlichen, die das Projekt damals mit uns planten, ist heute keiner mehr bei uns. Viele wohnen nicht mehr in Wettingen», erklärt Andy Keller. Das Projekt steht mittlerweile kurz vor der Umsetzung und wird anderen Jugendlichen zugutekommen.
Im Gegensatz zur eigentlichen Aufgabe wandelt sich die Jugendarbeit inhaltlich ständig, was vor allem daran liegt, dass sich das Angebot in erster Linie nach den Bedürfnissen der Jugendlichen richtet. Der technische Fortschritt bringt laufend neue Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung und zwingt die Jugendarbeit, sich ebenfalls ständig weiterzuentwickeln. Wie die Jugendarbeit in Wettingen also in vierzig Jahren aussieht, ist unmöglich zu sagen. Mit etwas Glück wird sie Jugendlichen in Wettingen aber weiterhin eine Stimme geben und sie in ihrer Entwicklung begleiten.