Regierungsrat startet Anhörung

Sowohl Windisch als auch Lenzburg sind als Standorte von zwei Mittelschulen vorgesehen. Diese Lösung wird vom Regierungsrat favorisiert.
Areal Bachthalen: Dieser Standort ist für die Mittelschule vorgesehen. (Bild: enp)

Am vergangenen Donnerstag, 22. Juni, fand die Medienkonferenz des Regierungsrats zur «Anhörung zur räumlichen Entwicklung der Mittelschulen im Aargauer Mittelland» statt. Sie brachte Klarheit bezüglich der Wahl des Standorts der Mittelschulen, die sowohl in Lenzburg als auch in Windisch errichtet werden sollen. Anwesend waren Regierungsrat Alex Hürzeler vom Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) sowie Kathrin Hunziker, Leiterin der Abteilung Berufsbildung und Mittelschule (BKS).

Der Regierungsrat denkt voraus
Dass sich der Regierungsrat nun für einen Bau an beiden Standorten ausgesprochen hat, kam für viele überraschend. Grund dafür seien eine geänderte statistische Grundlage sowie der um fünf Jahre erweiterte Zeitrahmen, für den die Prognose gestellt worden sei, erklärte Hürzeler. Bei seinem Entscheid stützte sich der Regierungsrat auf eine Prognose für das Jahr 2050 und nicht, wie ursprünglich initiiert, für das Jahr 2045. Aufgrund der erhaltenen Daten erwies sich der Bau zweier neuer Mittelschulen im Aargauer Mittelland als notwendig, um den Schulraumbedarf zu decken.

Die vom Regierungsrat bevorzugte Variante sieht neben dem Ausbau der Alten Kantonsschule Aarau und der Kantonsschule Wohlen den Bau von je einer Kantonsschule in Lenzburg und Windisch vor. Dazu ist je ein Eintrag der Standorte Lenzburg (Zeughausareal) und Windisch (Areale Bachthalen und Mülimatt) im Schulgesetz notwendig. Die Öffentlichkeit kann sich nun im Rahmen einer digitalen Anhörung bis zum 29. September zum Entwicklungsvorhaben äussern. Dafür muss man sich unter ag.ch/anhörungen registrieren. Parteien, Verbände, Organisationen und Institutionen erhalten eine separate Einladung. «Ich hoffe auf klare Rückmeldungen, damit der Bundesrat diese Vorlagen möglichst schnell in Richtung Parlament verfolgen kann», meinte Hürzeler zum Abschluss der Konferenz.

Raumknappheit nimmt zu
Die bestehenden sechs Kantonsschulen seien im Schuljahr 2022/23 durchschnittlich zu 112 Prozent ausgelastet gewesen, erläuterte Alex Hürzeler. Die demografische Entwicklung habe stärker zugenommen als ursprünglich erwartet. Zudem fördere der vermehrte Zuzug von Familien mit oft akademischem Hintergrund den Anstieg der Maturitätsquote. «Mittel- und langfristig besteht grosser Handlungsbedarf für die Mittelschulen im Aargau», betonte der zuständige Regierungsrat.

Brugg und Windisch sind erfreut
Der Stadtrat Brugg und der Gemeinderat Windisch äusserten sich im Nachgang zur Pressekonferenz in einer Medienmitteilung positiv zum Vorschlag des Regierungsrats. Der vom Planungsbericht favorisierte Standort Bachthalen Brugg-Windisch für die neue Mittelschule sei ganz in ihrem Sinn, so die Gremien. «Das Areal befindet sich nicht nur direkt am Bahnhof Brugg mit gutem Anschluss an den Fern- und Regionalverkehr, sondern ist auch in Gehdistanz zum Neumarkt Brugg und zum Zentrum Windisch mit einem vielfältigen Einkaufsangebot», schreiben die Gemeinden in einer gemeinsamen Medienmitteilung. In Sachen Infrastruktur, Bildungskultur und Campusstimmung könne die neue Mittelschule ausserdem von der «unmittelbaren Nachbarschaft zur Fachhochschule Nordwestschweiz» profitieren.