Rettung in luftiger Höhe

Am Freitag fand an der Dorfstrasse in Gebenstorf die erste offizielle Gesamtübung der neu aufgestellten Stützpunktfeuerwehr Baden statt.
Die Türen sind versperrt, ein anderer Zugang muss gefunden werden. (Bild: sim)

Am 1. April schlossen sich die Feuerwehren Baden, Ennetbaden, Birmenstorf-Mülligen sowie Gebenstorf-Turgi zum grössten Feuerwehrkorps im Kanton Aargau zusammen. Im Hinblick darauf begannen die drei Feuerwehren schon Anfang des Jahres, ihre Übungen zu koordinieren und gemeinsam durchzuführen. So war die Rettungsübung der Stützpunktfeuerwehr Baden am vergangenen Freitag in Gebenstorf lediglich die erste offizielle Gesamtübung der neuen Feuerwehr.

Rund 150 Angehörige der Feuerwehr beteiligten sich an diesem Abend an der Einsatzübung – wegen ihrer grossen Zahl allerdings gestaffelt. Die beiden Einsatzgruppen rückten nacheinander in Gebenstorf an, um die im alten Schulhaus Dorf «eingeschlossenen» Freiwilligen aus dem Haus zu befreien. Dabei galt es einerseits, die Zivilisten mittels Leiter aus dem obersten Stock des Gebäudes zu befreien, andererseits musste man jene Zivilisten im Rauch ausmachen, die im Keller vor dem Brand Zuflucht gesucht hatten.

Konzentriert und effizient
Die Angehörigen der Stützpunktfeuerwehr arbeiteten konzentriert und effizient. Sie hatten die Lage jeweils nach kurzer Zeit unter Kontrolle und bald alle zu rettenden Personen aus dem Haus befreit. Die Einsatzleitenden zeigten sich mit der Leistung sehr zufrieden, selbst wenn stellenweise Verbesserungspotenzial bei den Abläufen und in der Kommunikation festgestellt wurde.

Die Einsatzbereitschaft der neuen Truppe und die interne Koordination scheinen also gut zu funktionieren. Die beteiligten Gemeinden versprachen sich von der «Feuerwehrfusion» vor allem strategische Vorteile und Synergieeffekte – konkret eine höhere Tagverfügbarkeit von Einsatzkräften aufgrund der höheren Gesamtzahl von über 200 Angehörigen der Feuerwehr, was die Möglichkeiten für die Einsatzbewältigung positiv beeinflusst sollte. Vor allem weil die Einsatzkräfte nun von vier Stützpunkten ausrücken und dadurch mit Blick auf die Verkehrssituation in und um Baden flexibler reagieren können.

Diverse Vorteile
Die grössere Organisation führt zu einem höheren Beschaffungsvolumen bei Fahrzeugen und Gerätschaften, was leicht bessere Konditionen zur Folge hat. Ausserdem soll es durch den Zusammenschluss mittelfristig möglich sein, den Mannschaftsbestand zu verkleinern, ohne Einbussen bei der Einsatzbereitschaft oder der Ausbildungsqualität hinnehmen zu müssen.

Daneben soll die einheitliche Organisation der Feuerwehr die Verwaltungen der Anschlussgemeinden entlasten. Und schliesslich hat die neue Organisation den Vorteil, dass Doppelspurigkeiten bei kostspieligen Anlagen vermieden werden. Ob und in welchem Ausmass all diese Effekte eintreten werden, kann nur drei Monate nach dem Zusammenschluss allerdings noch nicht abschliessend bewertet werden. Die ersten Anzeichen sind jedoch vielversprechend.