Ein wahrhaftiges Lebenszentrum entsteht

Ab 2026 bietet das neue RPB am alten Standort neue und ergänzte Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Pflegen und Sterben an.
Das Gesamtprojektmanagementteam: Martin Siegrist, François Muller, Lisa Binder, Hans Schwendeler, Stephanie Garlepp, Ulrike Braun, Chantal Fausch, Regula Dell’Anno und Annette Gabriel (es fehlt Markus Simon). (Bild: pg)

Der Rückbau einzelner Gebäude des Regionalen Pflegezentrums Baden (RPB) hatte bereits vor einigen Wochen begonnen. Am Dienstag konnte RPB-Direktor Hans Schwendeler Gäste aus Politik, Planer, Bauunternehmer, Nachbarn und Mitarbeitende zu einem denkwürdigen Spatenstich willkommen heissen.

Einleitend gab Architekt Hans-Peter Baumli (Graber Pulver Architekten AG) Einblick in die umfangreiche Planungsarbeit. Nach der Baueingabe im Sommer 2020 verzögerten Einsprachen die Baubewilligung. «Nach intensiven Verhandlungen und entsprechenden Projektanpassungen einigte man sich mit den Einsprechenden. Diese Projektänderung wurde im März 2022 bei der Stadt Baden zur Bewilligung eingereicht. Gegenüber der Baueingabe von 2020 wurden die drei Wohnblöcke mit 86 Alterswohnungen an der Schönaustrasse um je ein Geschoss auf fünf Stockwerke reduziert», so Baumli.

Reto von Allmen von der Arcanus AG (Baumanagement) verglich die Projektrealisierung mit einer mehrtägigen Bergtour, auf die man sich wie bei diesem 160-Millionen-Franken-Projekt entsprechend vorbereiten müsse. «Nebst seriöser Vorbereitung, entsprechender Kleidung, Ausrüstung und gutem Wetter braucht es bei der Umsetzung dieses Projekts gute Leader und Durchhaltewillen», so von Allmen. Als Zeichen der Wertschätzung schenkte er RPB-Direktor Hans Schwendeler symbolisch als Bild eine Linde. Sie soll künftig auf dem als «Dörfli» geplanten Platz Schatten spenden.

Ein unterhaltsames Duo
Der anschliessende Spatenstich war ein informativer Dialog zwischen Hans Schwendeler und Regula Dell’Anno, Frau Vizeamman von Baden und Verwaltungsratspräsidentin des RPB. Während sich Schwendeler auf den Bagger schwang, um ein Loch auszuheben, machte es sich Dell’Anno in einem Liegestuhl gemütlich. In einem unterhaltsamen Dialog unterhielten sich die beiden über Zeitplan, Etappierung, Einschränkungen – aber auch über die künftige Ergänzung und die Ausweitung des Angebots. So war zu vernehmen, dass das RPB künftig ausschliesslich am Standort Baden neue und ergänzende Dienstleistungen in den Bereichen Wohnen, Pflegen und Sterben zur Verfügung stellen werde. Die Aussenstandorte Wettingen und Laufenburg werden im Jahr 2026 aufgegeben.

In den Neu- und Umbauten werden rund 300 Pflegebetten vorhanden sein. Für die Alterswohnungen wird bereits eine Warteliste geführt, obwohl noch keine Werbung gemacht wurde.

Weiterhin wird in einem attraktiven Umfeld spezialisierte Pflege – unter anderem in den Bereichen Geriatrie, Demenz, Gerontopsychiatrie, Palliative Care und Schwerstpflege – angeboten. Den Bewohnenden sowie dem gesamten Quartier stehen ergänzende Angebote wie das erwähnte «Dörfli» mit Geschäften und Gastronomie, ein Spielplatz sowie ein schöner öffentlicher Park mit Tiergehege zur Verfügung.

In einer ersten Bauphase werden die Tiefgarage, die Alterswohnungen sowie die neuen Pflegetrakte erstellt. Mitte 2026 beziehen die Bewohnenden und Mieter ihr neues Zuhause. Danach wird bis Ende 2027 der bestehende Pflegetrakt «Residence» saniert sowie das «Palace» in Alterswohnungen umgebaut.

Der Neu- und der Umbau entsprechen der geforderten Weiterentwicklung des Areals. Per 1. Januar 2016 war das RPB in eine Aktiengesellschaft mit öffentlichen Zwecken im hundertprozentigen Eigentum der Einwohnergemeinde Baden umgewandelt worden. Das etwa 34 770 Qua­dratmeter grosse Areal und die
Gebäude wurden auf die AG übertragen – verbunden mit dem Auftrag zur Umsetzung der Strategie 2015+. Diese sieht eine Angebotsausweitung auf dem RPB-Areal mit Neu- und Umbauten vor.

Siegerprojekt Small World
Damals wurde festgestellt, dass die Gebäude sowohl funktional als auch baulich die Anforderungen an ein zeitgemässes Pflegezentrum nicht mehr erfüllen können. Aus einem Studienauftrag ging im Jahr 2018 das Projekt «Small World» der Graber Pulver Architekten AG, Zürich/Bern, als Sieger hervor.

Mit dem Spatenstich am 4. Juli ist nun der Weg für ein wahrhaftiges Lebenszentrum geebnet. Direktor Hans Schwendeler nutzte die Gelegenheit, bei diesem Akt den Mitarbeitenden für ihre umfangreichen Vorbereitungen zu danken.