«Ihr alle könnt Grosses erreichen!»

In ihrer Festrede berichtete die Schinznacher Karateka Elena Quirici von ihrem auf Leistung ausgerichteten Alltag, ihrem Mut und ihren Träumen.
Mit Gesang begleiteten die Brugger Schülerinnen und Schüler am vergangenen Donnerstag die Morgenfeier des Jugendfests auf dem Freudensteinplatz. (Bild: enp)

Der Himmel war wolkenlos, als Elena Quirici bei der Morgenfeier auf dem Freudensteinplatz ans Rednerpult schritt. Nicht ganz wolkenlos war ihre Karriere als Spitzensportlerin, an der die sechsfache Europameisterin und aktuelle Weltnummer 2 in Karate das Publikum in der Folge teilhaben liess. In ihrer Festrede thematisierte die 29-jährige Schinznacherin den hohen Leistungs- und Erwartungsdruck, unter dem sie steht, und ihren Ehrgeiz, der ihr hilft, sich immer wieder neu auf ihr Ziel zu fokussieren. Derzeit strebt die Karateka an, wieder die Weltnummer 1 in ihrem Sport zu werden. Dafür ist nebst dem täglichen Sport viel Mentaltraining gefragt, wie in Quiricis Rede, in der sie sich immer wieder mit Fragen ans Publikum wandte, deutlich wurde. «Es gibt keine Abkürzung zum Erfolg», rief Quirici den Schülerinnen und Schülern zu. «Es gilt, den Stier bei den Hörnern zu packen – und das jeden Tag.» Wer die Nummer 1 im Spitzensport werden wolle, dürfe keine Zweifel zulassen, sondern müsse auf die eigenen Fähigkeiten und auf sein Team vertrauen: «Vertrauen ist aber nicht blind, sondern hat viel mit Mut zu tun», so die Karateka, welche die Frage an ihre jungen Zuhörerinnen und Zuhörer zurückgab: «Bist auch du mutig in deinem Leben?»

«Ich kann alles erreichen»: Elena Quirici bei ihrer Festrede an der Morgenfeier. (Bild: enp)

Harte Arbeit und Disziplin
In kurzen Sequenzen gab Elena Quirici Einblick in die Schattenseiten ihrer Laufbahn. Das Risiko zu scheitern, schwinge in den Entscheidungen, die sie täglich treffe, mit, erklärte sie. «Wenn ich scheitere, verkrieche ich mich in ein Loch, bin nicht ansprechbar und versuche herauszufinden, was mich die Lektion des Scheiterns lehren will.» Es gelte, auch die nicht so tollen Eigenschaften von sich selbst zu schätzen und sich gut zu kennen. «Kennst du dich selbst?», fragte Quirici ihr Publikum.

Sie habe als 4-Jährige mit Karate begonnen und sei bereits als Jugendliche sehr erfolgreich gewesen, erzählte die Sportlerin. «Du gewinnst ja sowieso», habe man ihr vor den Wettkämpfen zugerufen. «Das war für eine 15-Jährige sehr viel Druck.» Für ihre Karriere habe sie einen hohen Preis bezahlt. Harte Arbeit, Disziplin, Fokus und die Ausrichtung auf ein einziges Ziel, dem das ganze Leben untergeordnet ist, bestimmen den Alltag der Spitzensportlerin, die von sich sagt, dass sie den Druck heute «als etwas Schönes» empfinde. Als Belohnung winkt der Moment, wenn zum Sieg die Schweizer Landeshymne erklingt.

Grosse Leistungen und Träume
«Wie plant ihr euer Leben?», fragte Elena Quirici ihre Zuhörerinnen und Zuhörer, bevor sie auf die Olympiade 2020 zu sprechen kam. Mit den Vorbereitungen habe sie vier Jahre vorher begonnen. Ihr Vorhaben, erfolgreich an der Olympiade teilzunehmen, sei von einigen mitleidig belächelt worden, erinnerte sie sich. Doch trotz Niederschlägen, Operationen, Müdigkeit und Erschöpfung habe sie an sich geglaubt und nicht aufgegeben. «Ich kann alles erreichen», ist die Olympionikin überzeugt. «Ihr alle könnt Grosses erreichen!»

Am Ende ihrer Festrede auf dem sonnenbeschienenen Freudensteinplatz berichtete Elena Quirici von den positiven Emotionen im Spitzensport. «Ich muss lieben, was ich mache, und Freude haben an dem, was ich tue», betonte sie. «Ohne Freude kein Leben!» Und so gab sie den Brugger Schülerinnen und Schülern zum Schluss mit auf den Weg: «Traut euch, grosse Träume zu haben, grosse Leistungen zu vollbringen und mutig zu sein – Aufgeben ist keine Option!»

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(Bilder: enp)

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«Los, d Aare rüeft – jetzt zeiged Muet»

Bei strahlendem Wetter begeisterte der Rutenzug kleine und grosse Mitläuferinnen und Mitläufer sowie zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer. Unterwegs war auch Fotograf Karl-Heinz «Charly» Hug. Er kam zu seinem 60. Geburtstag zurück, um das grosse Fest in seiner Heimatstadt exklusiv für den «General-Anzeiger» fotografisch festzuhalten. Zufällig wurde Hug Zeuge eines Sprungs von der alten Brücke beim Schwarzen Turm in die Aareschlucht. Sich ans Bruggerlied erinnernd, zückte er die Kamera – und wand dem Mut der Brugger Jugend ein bildhaftes Kränzchen.

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(Bilder: Karl Heinz Hug)

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