Ein «Hediger» für 100 Franken

Aus Privatbesitz werden im Museum Bözberg Bilder bekannter Aargauer und Brugger Maler ausgestellt und verkauft.
Idyllische Winkel auf dem Bözberg wie die Gegend um Kirchbözberg inspirierten den bekannten Aargauer Maler Kurt Hediger zu mehreren Bildern. (Bild: hpw)

Die eindrückliche weite Landschaft des Bözbergs mit idyllischen Winkeln und wechselndem Gepräge zu verschiedenen Jahreszeiten inspirierte den bekannten Aargauer Maler Kurt Hediger sowie die Brugger Otto Holliger und Willy Helbling, aber auch einheimische Hobbykünstler immer wieder. Manche Werke gelangten in Privatbesitz. Ein Kunstfreund trug eine ganze Kunstsammlung zusammen, von der er sich jetzt altershalber trennen möchte. Deshalb werden rund 50 Exponate am 10. und 16. September im Museum Bözberg ausgestellt und zum Verkauf angeboten. Der Reinerlös geht zu einem wesentlichen Teil an den Museumsverein Bözberg.

Kunst und Vergangenheit
Initiant der Aktion ist der frühere Architekt und Unterbözberger Gemeindeammann Hannes Keller. Er wird von den Bözbergern Werner Hunziker und Mike Scherer sowie von seinem ehemaligen Mitarbeiter Urs Peter und vom früheren Bezirksamtmann Alfred Loop unterstützt. Hannes Keller legte in den 1980er-Jahren den Grundstein für das Ortsmuseum im Weiler Kirchbözberg, indem er das 1472 erstellte ursprüngliche Sigristenhaus und spätere Schulhaus, das 1901 zu einer Feldscheune umgebaut wurde und mit der Zeit verlotterte, erwarb, instand stellte und darin das Heimatmuseum aufbaute. Es ging 1994 in einer denkwürdigen Abstimmung an die Gemeinde Unterbözberg über. Zuvor waren Pläne für ein Museum auf dem Stalden, der Bözbergpasshöhe, gescheitert.

Es war eine recht knifflige Platzierungsaufgabe, die Kunstwerke vorübergehend in die Sammlung alter ländlicher Gegenstände und Geräte, die von der früheren bäuerlichen Arbeit zeugen, zu integrieren. Aber Kunst und Vergangenheit verleihen der Ausstellung ein besonderes Ambiente. Die Kunstwerke – Öl- und Aquarellbilder sowie Kunstdrucke – werden zu reduzierten Preisen angeboten, zum Beispiel ein «Hediger» für 100 Franken.

Vielfältige Sammlung
Ausgestellt und feil sind beispielsweise von Kurt Hediger, Reinach (1932 bis 2022), der «Itelenbach mit Haus» und gerahmte Kunstdrucke mit Illustrationen aus dem Bözbergbuch; von Otto Holliger, Brugg (1919 bis 1995), das Aquarell «Altstalden» und die «Kirche Bözberg» gerahmt; von Willy Helbling, Brugg (1920 bis 2015), ebenfalls Kunstdrucke von der «Kirche Bözberg» sowie «Der Jura». Roger Kathy, Veltheim (1934 bis 1979), ist mit Aquarellbildern vertreten und Eva-Maria Räz-Schaltenbrand, Windisch (1918 bis 2013), mit gerahmten Kunstdrucken. Von Eduard Spörri, Wettingen (1901 bis 1995), ist das Modell «Kniende Wäscherin» ausgestellt, vom Zürcher Tiermaler Fritz Hug (1921 bis 1989) der Farbdruck «Forelle». Die professionelle Künstlerreihe ergänzen die gebürtige Japanerin Teruko Yukoi (1924 bis 2020) und Gustav Klimt, Wien (1862 bis 1918).

Mit Zeichnungen und Bildern vertreten sind ausserdem die Bözberger Hobbymalerinnen und -maler Margrit Roth, Erwin Ernst und Rolf Ruoff sowie Hans Etter, Bözen, und Rolf Rufli, Villnachern. Aus der Sammlung des Bözberger Spezialisten für Stiche, Emil Setz, ist eine Mappe mit 14 alten Ansichten von Brugg zu kaufen, ebenso eine Kunstmappe mit 16 Satirebildern des französischen Lithografen Honoré Daumier und weitere Objekte. Die Veranstaltung wird von einer Festwirtschaft begleitet.

Sonntag, 10. September, 10 bis 16 Uhr
Samstag, 16. September, 10 bis 16 Uhr
Dorfmuseum Bözberg, Kirchbözberg