Jochen Gütsch und Maxim Leo: Frankie

In der Rubrik «Buchtipp» erzählen Mitarbeitende der Gemeinde- und Schulbibliothek Windisch von ihren Leseerfahrungen – und sorgen so für Inspiration.

Bereits am Cover erkennt man, dass es in diesem Buch um eine Katze geht. Kater Frankie, Hedonist und Agnostiker, ist aber alles andere als eine normale Katze. Das Autorenduo Gutsch und Leo lässt das vife Tier gleich selbst schreiben. Und dabei wird uns Lesenden schnell klar, dass gewisse menschliche Verhaltensweisen aus der Distanz und ohne menschliches «Insiderwissen» sehr absurd erscheinen können. So hat Frankie zum Beispiel keine Ahnung, was Richard Gold mit dem «Faden» an der Zimmer­decke anfangen will. Und so verhindert der Kater, ohne es zu merken und allein mit seiner Anwesenheit, den Suizid des tragisch verwitweten Autors Gold. Die beiden Aussenseiter freunden sich langsam an, erleben gemeinsame Hochs und Tiefs, und auch wenn es zu keinem eigent­lichen Happy End kommt, ist das Ende offen, und es besteht durchaus Zuversicht für die beiden. Man muss kein Katzenfreund sein, um sich an Frankies fadengerader Denkweise und dem aussergewöhnlichen Humor zu freuen. Wohl braucht es aber die Toleranz, das Thema Depressionen aus einer humor- und doch respektvollen Perspektive zu betrachten. Ich persönlich mochte «Frankie» sehr und möchte ihn allen ans Herz legen.

Frankie (Roman von Jochen Gutsch und Maxim Leo, Penguin, 2023)