40 Jahre Einsatz gegen Hunger

Der in Turgi beheimatete ­Verein Das Hunger Projekt Schweiz feiert sein 40-Jahr-Jubiläum mit einem Entrepreneurship-Projekt in Benin.
Geschäftsleiterin Alexandra Koch (Mitte) bei einem Besuch in Benin 2022. (Bild: zVg)

Am 1. Juli 1983 gründete eine Gruppe von engagierten Menschen Das Hunger Projekt Schweiz. 2011 übernahm Alexandra Koch die Geschäftsleitung. Seit dann hat der Verein seinen Sitz in Turgi. Die Turgemerin wurde durch ihren Vater, der im Vorstand war, auf die Arbeit des Vereins aufmerksam. Selbst war sie seit dem Jahr 2000 Investorin – so werden bei Hunger Projekt Schweiz die Spenderinnen und Spender genannt. «Denn sie investieren für eine bessere Welt.»

Alle zehn Sekunden stirbt weltweit ein Kind an Unterernährung oder an damit zusammenhängenden Ursachen. «Unsere Vision ist eine Welt ohne Hunger», sagt Alexandra Koch. Der Weg dorthin sei hingegen noch weit. «Als Teil der weltweiten Nichtregierungsorganisation The Hunger Project haben wir in den letzten vier Jahrzehnten aber viel erreicht», findet die Geschäftsleiterin. Der Verein handelt nach dem Grundsatz, die Menschen direkt vor Ort zu selbstständigem Handeln zu befähigen, um sich dauerhaft eine Existenz aufzubauen. Dafür werden Epicenter installiert, die als Dorfzentrum, Weiterbildungsort und Versorgungsstelle dienen. Sobald die lokale Bevölkerung in der Lage ist, ihre Grundbedürfnisse eigenständig zu decken, wird das Epicenter in die Unabhängigkeit entlassen. Das ist meist nach acht Jahren der Fall.

Zum 40-jährigen Bestehen hat Das Hunger Projekt Schweiz ein Jubiläumsprojekt in Benin lanciert. «Damit wollen wir junge Landwirtinnen und Landwirte sowie sozial benachteiligte Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren stärken und ihnen eine berufliche Zukunft in Benin ermöglichen», erklärt Alexandra Koch. 2500 junge Erwachsene erhalten im Rahmen dieses Entrepreneurship-Programms Zugang zu digitalen Informationsplattformen und zu Beratungen zur nachhaltigen Landwirtschaft. Zudem werden 200 Jugendliche in Bereichen wie Solarenergie, Steinmetzarbeiten oder Töpferei ausgebildet und anschliessend als Jungunternehmende begleitet und gecoacht. Indirekt sollen davon fast 26 000 Menschen profitieren. «Das Hauptziel bleibt dabei immer die Bekämpfung des chronischen Hungers und der extremen Armut», hält Alexandra Koch fest.

hungerprojekt.ch